Wüstenrot & Württembergische mit Kurs auf Wachstum
Das Eigenkapital der Wüstenrot & Württembergische AG (W&W AG) erhöhte sich im ersten Halbjahr 2010 von 2,65 auf 2,76 Milliarden Euro. Die Konzerntochter Württembergische wächst durch Einmalbeiträge in der Personenversicherung und die Tochter Wüstenrot konnte die Position als zweitgrößte private Bausparkasse durch Zukäufe weiter ausbauen.
Dr. Alexander Erdland, Vorstandsvorsitzender der W&W AG, Mit dem Erwerb der Allianz Dresdner Bauspar AG (ADB) haben wir strategisch weitere wichtige Vertriebskanäle erschlossen, in denen künftig Bausparverträge der Marke Wüstenrot vertrieben werden. Die Vorbereitungen dafür laufen planmäßig.
Schon ab 2. September 2010 werde Wüstenrot exklusiver Bauspar-Produktlieferant der mit der ehemaligen Dresdner Bank verschmolzenen Commerzbank AG. Zum Jahresbeginn 2011 wird dann auch der Verkauf von Wüstenrot-Produkten bei der Allianz und der Oldenburgischen Landesbank sowie den freien Finanzvertrieben als bisherigen Partnern der ADB anlaufen.
Der Konzernüberschuss sank im ersten Halbjahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr von 134,7 auf 100,9 Millionen Euro. Als Ursache wird der Integrationsaufwand für die im Jahr 2009 erworbene Vereinsbank Victoria Bauspar AG (VVB) und die Investition in das konzerneigene Zukunftsprogramm W&W 2012 angegeben. Das Programm W&W 2012 soll ab 2012 nachhaltig einen Konzernüberschuss von 250 Millionen Euro pro Jahr ermöglichen.
Wüstenrot profitiert aus Kooperationen
Das Bauspar-Segment wächst 2010 bei Wüstenrot organisch durch eine weitere Akquisition. Nach der erfolgreichen Übernahme der VVB wurde mit der Commerzbank AG der Erwerb der ADB vereinbart.
Die rechtliche Eingliederung der neuen Tochtergesellschaft ist im Juli 2010 erfolgt. Die neu hinzugewonnene Gesellschaft wird im Konzernabschluss erst ab dem dritten Quartal 2010 berücksichtigt.
Wüstenrot hat im ersten Halbjahr das Brutto-Bausparneugeschäft um 27 Prozent von 4,6 auf 5,8 Milliarden Euro gesteigert. Das Neugeschäft in der Baufinanzierung hat sich um zehn Prozent von 2,4 auf 2,6 Milliarden Euro konzernweit erhöht.
Mit den Bausparabschlüssen der ADB würde das Bruttoneugeschäft 7,1 Milliarden Euro umfassen.
Württembergische mit Zuwachs an Einmalbeiträgen
In der Personenversicherung kletterte in der klassischen Betrachtung der Neubeitrag im Berichtszeitraum kräftig um 56 Prozent von 280 auf 437 Millionen Euro. Geprägt wurde diese Entwicklung durch einen deutlichen Zuwachs der Einmalbeiträge.
Der Neuzugang in der Personenversicherung fällt gemessen am Annual Premium Equivalent (APE) mit 94,2 auf 110 Millionen Euro geringer aus. Im APE-Ergebnis wird das Geschäft mit den Einmalbeiträgen nur zu zehn Prozent gewertet.
Der Zuwachs der Einmalbeiträge betrug 206,4 auf 362,9 Millionen Euro. Der Konzern achtet nach eigenen Angaben bei der Zeichnung von Einmalbeitragsgeschäft auf die Kollektiv-Verträglichkeit der Verträge. Von den Einmalbeiträgen entfallen, als große Position, 41,6 Millionen Euro auf die Rückdeckungsversicherung zur Insolvenzsicherung der Altersteilzeitverträge der W&W-Gruppe.
Die laufenden Neubeiträge liegen mit 73,8 Millionen Euro auf dem Vorjahresniveau von 73,6 Millionen Euro. Die verdienten Nettobeiträge im Bestand haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum positiv entwickelt. Sie sind um 104,8 Millionen Euro von 1,2 auf 1,3 Milliarden Euro gestiegen.
Im Sachgeschäft waren Schäden zu verkraften
In der Schaden- und Unfallversicherung stieg das Neugeschäft, gemessen am Jahresbestandsbeitrag, um 6,3 Millionen Euro von 112,3 auf 118,6 Millionen Euro.
Die verdienten Nettobeiträge wuchsen aufgrund der Zugänge im Neugeschäft um 4,7 Millionen Euro von 526,9 auf 531,6 Millionen Euro.
Die Leistungen aus Versicherungsverträgen stiegen infolge erhöhter Geschäftsjahresschäden. Als größtes Einzelereignis wurde das Sturmtief Xynthia mit einer Schadenbelastung von rund 14 Millionen Euro genannt. Insgesamt erhöhte sich der Schadenaufwand von 251,1 auf 267,3 Millionen Euro.
Halbjahreszahlen 2010 im Internet
Im Internet zum Download der W&W AG Halbjahresbericht 2010.