Der Steuerzahlergedenktag fällt 2011 auf den 6. Juli 2011. Im Vorjahr 2010 errechnete der Bund der Steuerzahler noch den 4. Juli 2010 als den Tag, ab dem die Deutschen für die eigene Tasche arbeiten.
Die Steuerzahler arbeiten in diesem Jahr zwei Tage länger für den Staat als noch im vergangenen Jahr. Hauptursache für diese Belastungsverschärfung sind vor allem die „heimlichen“ Steuererhöhungen oder die „kalte“ Progression. Durch sie steige die Lohn- und Einkommensteuerbelastung deutlich schneller als Löhne und Einkommen, sodass sich der Fiskus prozentual einen immer höheren Anteil am Einkommen der Steuerzahler nimmt. „Die jetzt geplanten Korrekturen am Steuertarif sind daher keine Steuersenkungen, sondern Maßnahmen gegen Steuererhöhungen“, erklärt Dr. Karl Heinz Däke, Präsident des Bundes der Steuerzahler.
Die Politik sei jetzt in der Pflicht, den Einkommensteuertarif wieder gerecht zu gestalten. Zudem muss der „Tarif auf Räder“ gestellt werden, um ihn der Einkommensentwicklung anzupassen. „Erst darüber hinausgehende Korrekturen am Steuertarif haben die Bezeichnung als „Steuersenkung“ verdient, alles andere sind notwendige Maßnahmen zur Verhinderung von Steuererhöhungen, erläutert Däke.
Ermittelt wird der Steuerzahlergedenktag auf Grundlage der Volkswirtschaftlichen Einkommensbelastungsquote (Summe der Steuern und Abgaben im Verhältnis zum Volkseinkommen). Anhand dieser Quote wird deutlich, wie viel der Staat vom Einkommen seiner Bürger und Unternehmen über Steuern und Sozialabgaben zunächst einbehält. In diesem Jahr werden es voraussichtlich 51 Prozent sein, das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als 2010.
Der 6. Juli 2011, 03.36 Uhr, ist der exakte Zeitpunkt, bis zu dem die Steuer- und Abgabenzahler – rein rechnerisch – für den Staat arbeiten. Ab 03.37 Uhr wirtschaften sie also quasi in die eigene Tasche oder arbeiten für die eigene Geldbörse.
„Wenn die von der Bundesregierung geplante Korrektur am Steuertarif erst für 2013 gilt, werden die „heimlichen“ Steuererhöhungen dafür sorgen, dass der Steuerzahlergedenktag im kommenden Jahr noch später liegen wird. Die Steuerkorrekturen sollten daher bereits im kommenden Jahr greifen“, prognostiziert Däke in der aktuellen Pressemitteilung des Bundes der Steuerzahler.
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