Nürnberg 25.07.2011 Die Universa Versicherungen zogen für das Geschäftsjahr 2010 eine positive Bilanz. Die Beitragseinnahmen sowie das Ergebnis aus Kapitalanlagen konnten erneut gesteigert werden. Bei gleichzeitig stabilen Leistungsaufwendungen und einem sinkenden Betriebsaufwand konnte das Geschäftsergebnis nach Steuern um 28,9 Prozent gesteigert werden.
Die Beitragseinnahmen der Universa stiegen 2010 um vier Prozent von 593,6 auf 617,4 Millionen Euro. Das Ergebnis aus den Kapitalanlagen stieg um 5,3 Prozent von 143,1 auf 150,8 Millionen Euro. Das Geschäftsergebnis nach Steuern wuchs von 74,0 auf 95,4 Millionen Euro und lag 2010 um 28,9 Prozent höher als im Vorjahr. Das Eigenkapital zur langfristigen Sicherung der Ansprüche der Versicherten konnte um elf Prozent von 138,6 auf 153,8 Millionen Euro erhöht werden.
Die Zuführung zur Rückstellung für die Beitragsrückerstattung (RfB) wurde um 30,9 Prozent von 60,8 auf 79,6 Millionen Euro erhöht.
Überdurchschnittliche Ergebnisquote in der Krankenversicherung
Im der Sparte Krankenversicherung konnte die Universa die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote im vergangenen Geschäftsjahr auf 12,9 Prozent steigern und liegt damit über dem Branchendurchschnitt. Durch die Rücknahme der Dreijahres-Übertrittsfrist in der gesetzlichen Krankenkasse konnte in der Kranheitskostenvollversicherung ein deutlicher Zuwachs bei Arbeitnehmern verzeichnet werden. Die Neukunden entschieden sich, nach Angaben des Versicherers, zum Großteil für die klassischen, qualitativ hochwertigen Bausteintarife, die bereits seit den 70-er Jahren angeboten werden. Ein starkes Argument, bei Kunden wie Vermittlern, sei das branchenweit führende Tarifwechselrecht des Versicherers, über das Versicherte jederzeit aus bis zu 222 Tarifalternativen ohne erneute Gesundheitsprüfung wählen und damit ihr Preis-Leistungs-Verhältnis optimieren können.
Sehr nachgefragt wurden auch die neuen Zahnzusatztarife. Die Strategie, bei einem Massenprodukt auf Gesundheitsfragen zu verzichten und den Abschluss damit zu erleichtern, ist aufgegangen, berichtet Gerhard Glatz, Vorstandsvorsitzender der Universa.
Für das laufende Jahr plane der Krankenversicherer die Rechte der Versicherten durch AVB-Verbesserungen für das Neugeschäft und den Bestand weiter zu stärken sowie
einen neuen Beitragsentlastungstarif auf den Markt zu bringen, mit dem Steuervorteile durch das Bürgerentlastungsgesetz optimal genutzt werden können.
Hohe Solvabilität in der Lebensversicherung
In der Lebensversicherung konnte ein gutes Neugeschäft den natürlichen Abgang durch
Abläufe vor allem bei Kapitalversicherungen nicht ganz ausgleichen. Im Zentrum der Nachfrage standen 2010 private Rentenversicherungen, insbesondere die staatlich geförderte und fondsgebundene Rentenversicherung. Die gebuchten Bruttobeiträge sanken etwas von 98,9 auf 97,7 Millionen Euro.
Auf kurzfristige Kapitalisierungsgeschäfte über Einmalbeiträge haben wir bewusst verzichtet, erklärte Glatz. Trotz niedrigem Zinsniveau erzielte der Lebensversicherer im vergangenen Jahr erneut eine Nettoverzinsung von vier Prozent. Mit 4,2 Prozent liegt die durchschnittliche Nettoverzinsung der letzten drei Jahre weiter über dem Branchenwert von derzeit vier Prozent.
Erfreuliche Entwicklung in der Schaden- und Unfallversicherung
Der Markt der Schaden- und Unfallversicherung befindet sich seit Jahren aufgrund von
Marktsättigung in einem intensiven Preiswettbewerb. Die Universa erreichte in dieser Sparte ein versicherungstechnisches Ergebnis von 5,2 Millionen Euro.
Die Combined-Ratio, welche die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle und die Betriebskosten im Verhältnis zu den Bruttobeiträgen angibt, beträgt 86,2 Prozent und liegt weiter unter dem Branchendurchschnitt.
Besonders nachgefragt war auch das spartenübergreifende Markenprodukt Tip-Top Tabaluga, das als ganzheitliches Kinder-Vorsorgekonzept insbesondere Eltern, Großeltern und Paten angeboten wird. In der privaten Haftpflichtversicherung konnte eine Beitragsrückerstattung geleistet werden und auf eine Beitragsanpassung verzichtet werden.
Sozialbilanz und VIP-Service für den Vertrieb eingerichtet
Im Innendienst beschäftigt sind bei der Universa 754 Mitarbeiter und im Außendienst 572. Die Anzahl der bundesweit ungebundenen Vertriebspartner konnte im Jahr 2010 von 6.242 auf 6.808 gesteigert werden. Neu eingeführt wurde ein VIP-Service für Vermittler, die auf diesem Weg spartenübergreifend in der Personenversicherung einen Direktkontakt zu Risikoprüfern in der zentralen Hauptverwaltung erhalten und damit in der Beratung den Weg vom Antrag zum Vertrag deutlich verkürzen können. Bei aktuellen Servicetests und Awards im Vertrieb spiegelte sich dies in Bestbewertungen wider.
Für die eigenen Mitarbeiter wurde ein neues Betriebliches Gesundheitsmanagement sowie ein Work-Life-Balance-Konzept eingeführt. Die demografische Entwicklung und die Rente mit 67 macht auch vor unseren Mitarbeitern nicht Halt. Mit den neuen Programmen wollen wir die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter stärken und sie unterstützen, die beiden Lebensbereiche Beruf und Privatleben bestmöglich in Einklang zu bringen, erklärt Vorstandschef Glatz das Programm.
Auch in neue Informationstechnologien wurde kräftig investiert. So entschied man sich zu einem Umstieg vom Großrechner zu Linux-Servern. Neben einer schnelleren Verarbeitung und höheren Ausfallsicherheit war auch die Kostenersparnis ausschlaggebend. Durch den Umstieg sind wir unabhängig von Herstellern und sparen jährlich über eine Million Euro an Lizenzgebühren sowie erhebliche Hardwarekosten“, so Glatz.
Positiven Trend soll sich nachhaltig fortsetzen
Die positive Wirtschaftsentwicklung könne dazu beitragen, dass wieder mehr Verbraucher in langfristige Vorsorge investieren. Durch die Kaufzurückhaltung der vergangenen Jahre sei ein gewisser Nachholbedarf entstanden, erläutert Versicherungschef Glatz. In der Lebensversicherung würde aufgrund der Garantiezinsabsenkung von ab 2,25 auf 1,75 Prozent in 2012 im Geschäft zum Jahresende 2011 noch eine steigende Nachfrage erwartet. Für die Zukunft werden auch für fondsgebundenen Varianten, neue innovative Garantiemodelle im Angebot stehen. Bei der Riesterrente sei es der Universa gelungen, über ein Drei-Topf-Modell aus Deckungsstock, Wertsicherungsfonds und freie Fondsanlage eine attraktive Alternative zu klassischen Produkten im Markt anzubieten.
PKV sei ein Vorbild für die GKV
In der Krankenversicherung hat sich die private Krankheitskostenvollversicherung als krisensicher und demographiefest erwiesen. Die Alterungsrückstellungen und damit das Zukunftskapital der Versicherten konnte branchenweit auf 155 Milliarden Euro ausgebaut werden. Im Gegensatz hierzu stehen sowohl die gesetzliche Krankenversicherung als auch die soziale Pflegeversicherung vor großen Problemen. Durch den demografischen Wandel stößt das System der Umlagefinanzierung, in der aktuelle Einnahmen die laufenden Ausgaben decken müssen, zunehmend an seine Grenzen.
Für die bevorstehende Pflegereform fordert Vorstandsvorsitzender Glatz die Einführung einer kapitalgedeckte Pflege-Zusatzversicherung, bei der nach dem Vorbild der PKV nachhaltige Alterungsrückstellungen unter dem Eigentumsschutz privatrechtlicher Verträge zukunftssicher angelegt werden.
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