Der deutsche Bankensektor insgesamt wie auch die börsennotierten Titel wie
Deutsche Bank, Commerzbank und Aareal Bank sollten in der Lage sein, direkte
Belastungen aus ihrem Engagement in den gefährdeten Staaten der Eurozone zu verdauen.
Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle, umfangreiche Bankenstudie von Michael Rohr, Head of Financials der Silvia Quandt Research GmbH, mit dem Titel: „German Banks Just when you thought it was safe.“
In seiner Studie bezieht Rohr im Gegensatz zum Stresstest der europäischen Finanzaufsicht EBA vom 15. Juli 2011, der nur Griechenland berücksichtigt auch die so genannten „Exposures“ der Banken in die übrigen PIIGS-Staaten (Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien) mit ein.
Dabei geht der Bankenexperte in seinem theoretischen Basisszenario von einem „Haircut“, also der Möglichkeit der kreditgebenden Bank, bei der Sicherheiten unter eine vorher vereinbarte Grenze fallen den Kredit fällig zu stellen oder zusätzliche Sicherheiten zu verlangen in der Höhe von 40 Prozent für Griechenland, von 25 Prozent für Portugal und Irland, 10 Prozent für Italien und 5 Prozent für Spanien aus.
„Selbst dieses Risiko-Szenario wäre für die deutschen Banken zu verkraften“, erläutert Michael Rohr. „Die Deutsche Bank würde dann Ende 2012 noch eine Kernkapitalquote (Tier-1-Ratio) von 7,9 Prozent und die Commerzbank von 7,4 Prozent aufweisen.“
Neben der Eurokrise berge insbesondere auch das aktuelle Herabstufung der Bonität der USA einige Risiken und drohe über eine globale Wachstumsabschwächung auch die Banken zu treffen.
Auf der anderen Seite haben sich in den vergangenen Monaten nach Auffassung der Silvia Quandt Research GmbH vor allem im Inland die Aussichten für die deutschen Banken gebessert. So sorge vor allem die positive Entwicklung der deutschen Konjunktur für weniger Kreditausfälle sowohl im Privatkunden als auch im Firmenkundengeschäft.
Innerhalb der deutschen Geschäftsbanken billigt Analyst Rohr der Aareal Bank die besten Chancen zu, in den kommenden Jahren im Neugeschäft höhere Margen zu erzielen. Die Aktie der Deutschen Bank stuft der Bankenexperte aufgrund der aktuellen Risiken nur noch als „Neutral“ ein. Die Aktien der
Commerzbank seien aufgrund des relativ hohen „Exposures“ des Instituts in den PIIGS-Staaten am anfälligsten für Kursrückschläge.
Ein aktueller Geschäftsbericht ist von der Commerzbank AG über das 2. Quartal 2011 für morgen 10. August 2011 angekündigt.
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