Studie. Die Betriebliche Altersvorsorge (bAV) hat in kleineren Unternehmen die größten Wachstumschancen. Aus Sicht der Arbeitnehmer liegt das Angebot knapp vor der Wahl eines Dienstwagens, bei Arbeitgebern überwiegt die Fürsorgepflicht und vor allem die Chance der Mitarbeiterbindung.
Im aktuellen „bAV-Report 2011/2012“ des Instituts YouGovPsychonomics wurden im Auftrag der Zurich Versicherung über 550 bAV-Verantwortliche in deutschen Firmen mit bis zu 500 Mitarbeitern – darunter 100 Geschäftsführer befragt. Zusätzlich wurden 54 bAV-Verantwortliche in Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern interviewt.
Neun von zehn Unternehmen (85 Prozent) stellen für ihre Mitarbeiter ein Angebot bereit und 90 Prozent sehen in ihrer Offerte sogar eine besondere Fürsorgepflicht. Die bAV wird geschätzt und doch verkannt. Nur etwa jeder vierte bAV-Verantwortliche gibt an von
Mitarbeitern auf das Thema bAV angesprochen zu werden.
Nutzen der bAV ist unumstritten
Die Fürsorgepflicht steht für Entscheider an erster Stelle. Seit 2002 haben alle Beschäftige, die sozialversicherungspflichtig sind, ein Recht auf Entgeltumwandlung. Damit müssen die Arbeitgeber auch ein entsprechendes bAV-Angebot auf Wunsch
unterbreiten können. Unabhängig von dieser gesetzlichen Regelung sehen auch 82 Prozent der Befragten in der bAV den höchsten Effekt in Bezug auf die Versorgung ihrer Mitarbeiter.
Das wichtigste Argument für das Angebot einer bAV sehen mit 88 Prozent die Mehrheit der Befragten in ihrer Fürsorgepflicht gegenüber ihrer Belegschaft. „Unstrittig ist für die Entscheider der hohe Nutzen der bAV – für Mitarbeiter und Unternehmen. So nennen 64 Prozent die Möglichkeit zur Senkung der Lohnnebenkosten als ein weiteres Argument. Und auch Mitarbeiterbindung und Motivation zählen zu den Motiven der Arbeitgeber“, erklärt Dr. Marco Arteaga, Zurich Vorstand für den Bereich Corporate Life & Pensions.
Altersvorsorge in der Gunst knapp vor dem Dienstwagen
Nach der Einschätzung der Befragten nimmt die bAV bei der Bindung vorhandener Mitarbeiter eine wichtige Rolle ein: 59 Prozent der Befragten geben an, dass das Angebot einer bAV eine wesentliche Maßnahme zur Bindung ihrer Mitarbeiter darstellt. Somit nimmt die bAV nach Einschätzung der Entscheider eine ähnliche Attraktivität wie die
Bereitstellung eines Dienstwagens ein.
Je größer das Unternehmen, desto größer das bAV-Interesse
In Unternehmen mit 51 bis 100 Mitarbeitern erwartet jeder vierte bAV-Entscheider, dass mehr als die Hälfte der Belegschaft Interesse an einem bAV-Abschluss hat.
In Unternehmen mit über 1.000 Beschäftigten denkt dies bereits jeder zweite der bAV-Entscheider.
Haftungsrisiken und Zusatzaufwand schrecken
Obgleich der bAV-Nutzen weitgehend unbestritten ist befürchten bAV-Entscheider eventuelle Haftungsrisiken oder Zusatzaufwände für ihr Unternehmen. 60 Prozent sind der Ansicht, dass die Haftungsrisiken noch immer unterschätzt werden. Und zwei Drittel der Befragten meinen, dass die gesetzlichen Regelungen den Umgang mit der bAV erschwert haben.
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