Bausparen als System wird ein Exportschlager – Marktführer wächst global

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall konnte 2011 ihre Position als Marktführer der Branche ausbauen. Mit einem Marktanteil von 29,6 Prozent hat die Bausparbank um mehr als einen Prozentpunkt zugelegt. Die Realität nähert sich dem eigenen Werbeslogan „Deutschland ist Schwäbisch Hall-Land“. Hat bis heute jeder vierte deutsche Bausparer einen Vertrag bei dem Unternehmen aus Baden-Württemberg abgeschlossen, wird es bald jeder Dritte sein.

Stuttgart 2012-01-20 „Wir halten ein niedriges Zinsniveau in den Märkten nicht nur aus, sondern wir garantieren unseren Kunden dieses aktuell niedrige Zinsniveau auch für die nächsten acht bis zehn Jahre“, sagte Vorstandschef Dr. Matthias Metz auf der Jahrespressekonferenz in Stuttgart. In 2011 schloss der Branchenprimus in Deutschland 900.000 neue Bausparverträge mit einem Volumen von 31,7 Milliarden Euro ab. Das ist im Vergleich zum Vorjahr (28,7 Milliarden Euro) ein Plus von 10,5 Prozent.

Die sichere Form zu sparen und zu finanzieren: Bausparen

Auch 2012 will Metz beim Neugeschäft wieder die Marke von 30 Milliarden Euro knacken. „Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Jahr – und darüber hinaus – vom Trend zu sicheren Spar- und Finanzierungsformen profitieren“, sagte der Vorstandschef. Ende 2011 betreute die Bausparkasse in Deutschland rund 6,8 Millionen Kunden (Vorjahr: 6,7 Millionen). Deren 7,4 Millionen Verträge summieren sich auf einen Bausparbestand von 237 Milliarden Euro (Vorjahr: 225 Milliarden Euro). In der Baufinanzierung verzeichnet Schwäbisch Hall das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Das Volumen der Sofortfinanzierungen und Bauspardarlehen legte um 3,9 Prozent von 10,8 auf 11,2 Milliarden Euro zu.

Die Bausparbranche sieht sich im Aufwind. Die herben Verluste bei Aktien, Fonds und Anleihen während der Krise in den Finanzmärkten lassen die traditionell konservative, sichere Sparform mit einem Bausparkonto für viele Menschen wieder attraktiver erscheinen. Die Branche setzte neben der Eigenheimfinanzierung auf Modernisierung von Wohnraum, durch eine umweltfreundliche und kostensparende Wärmedämmung der Bestandsimmobilien oder der barrierefreie Umbau für eine altersgerechte Nutzung durch die Bewohner.

Schwäbisch Hall hält das System „Bausparen“ für einen Exportschlager

Ein großes Neugeschäft einzufahren verursache zunächst einen deutlich höheren finanziellen Mehraufwand. Das Volumen an Provisionen, welches die Außendienstmitarbeiter bekommen, steigt. Dies drückt auf den Gewinn. Zudem macht den Bausparkassen das anhaltend niedrige Zinsniveau Sorgen. Das Vorsteuerergebnis sank in Folge bei Schwäbisch Hall im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent von 328 auf 300 Millionen Euro.

Die Position als Marktführer hat Schwäbisch Hall nach eigenen Angaben ausgebaut. Der Marktanteil liege stieg von 28,6 auf 29,6 Prozent. An zweiter Stelle liege der Stuttgarter Finanzkonzern Wüstenrot und Württembergische (W & W).

Bis zum Jahr 2020 plant Metz die Zahl der Kunden weltweit um eine Million auf elf Millionen erhöhen. Dafür soll auch das Auslandsgeschäft weiter ausgebaut werden. „In Chile führen wir erste Gespräche über die Einführung des Bausparens, in Russland haben wir sie erneut aufgenommen“, sagte Metz. In mehreren osteuropäischen Ländern und China ist die Bausparkasse bereits aktiv. Rund 3,3 Millionen Kunden im Ausland haben Verträge mit einem Volumen von 52 Milliarden Euro. Vielerorts sei das Geschäft allerdings nicht leicht, das System Bausparen müsse erst bekanntgemacht werden, erläuterte Metz. Auch die Amerikaner hätten sich schon über das System aus erster Hand informieren lassen, verriet Metz, aber man sei noch weit davon entfernt in den USA-Markt einzutreten, das sei etwas anderes als in China.

Bauparkassen beschäftigen nur qualifizierte Verkäufer und Berater

Die Zahl der Mitarbeiter legte weltweit leicht von 14.592 auf 14.688 zu. In Deutschland stieg die Zahl der Beschäftigten um ein Prozent von 7.034 auf 7.110.

Die Zahl der Vertriebsmitarbeiter stieg von 3.799 auf 3.888. Im laufenden Jahr sollen in Deutschland 100 neue Außendienst-Mitarbeiter eingestellt werden. Dieses Ziel habe der Konzern im Vorjahr nur knapp verfehlt, die Gründe liegen, nach Angaben von Metz, nicht in der Anzahl der Bewerber, sondern in den hohen Qualitätsanforderungen für Berater und Verkäufer.


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