Ab heute können rund 37 Millionen Menschen ihre Erfahrungen beim Arztbesuch online im Internetportal „Weisse Liste“ mitteilen. Das sind mehr als die Hälfte aller gesetzlich Versicherten. Zugleich startet die Online-Beurteilung von Zahnärzten; denn auch bei der Zahnarztsuche möchten die Organisatoren der „Weissen Liste“ Patienten Orientierung bieten.
Mit der „Weißen Liste“ ist seit 2011 eine Arztsuche für Verbraucher im Internet online abrufbar. In dem Portal können die Versicherten auch ihre Haus- und Fachärzte beurteilen. Das Angebot wurde in einem gemeinsamen Projekt der Bertelsmann Stiftung und der Dachverbände der größten Patienten- und Verbraucherorganisationen, in Kooperation mit den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) und der Barmer GEK entwickelt. Ab heute beteiligt sich die Techniker Krankenkasse als weiterer Partner an dem Projekt und startet die Befragung ihrer Versicherten.
Bis jetzt sind bundesweit bereits rund 150.000 Beurteilungen zu Haus- und Fachärzten abgegeben worden. Die Ergebnisse werden zusammengeführt und zu jedem einzelnen Arzt veröffentlicht. Sie werden jedoch erst freigeschaltet, wenn mindestens zehn Beurteilungen für den jeweiligen Arzt vorliegen. „Flächendeckende Ergebnisse sind“, laut Dr. Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann-Stiftung, „erst in einigen Monaten zu erwarten, das sei den Organisatoren aber von Beginn an bewusst gewesen.“
Bislang zeigt sich, dass die Patienten insgesamt zufrieden mit ihren Ärzten sind. Jedoch gibt es teilweise deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Ärzten. Auch zwischen den ärztlichen Fachrichtungen gibt es ein Gefälle: So schneiden nach einer aktuellen Auswertung Hausärzte besser ab als Fachärzte. Ob Ärzte weiterempfohlen werden, hängt vor allem davon ab, wie zufrieden die Patienten mit deren Kommunikationsverhalten sind.
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