Aktueller Spartip zum Weltwassertag

Bereits seit 1993 findet jährlich am 22. März der Weltwassertag statt. Er wirbt in Öffentlichkeit und Politik für die Bedeutung des Wassers für die Menschheit und steht dieses Jahr unter dem Motto „Nahrungssicherheit und Wasser“. Initiiert wurde der Weltwassertag 1992 auf der UN-Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung. In diesem Jahr finden die offiziellen Feierlichkeiten in Marseille statt.

Deutsche verbrauchen täglich über 100 Liter Trinkwasser

Jeder Deutsche verbraucht im Schnitt täglich 122 Liter Trinkwasser. Für Hausbesitzer macht sich ein sparsamer Verbrauch von Trinkwasser finanziell bemerkbar. Für Umbauten und Modernisierung zur alternativen Nutzung von kostenlosem Regenwasser kann ein Bausparvertrag eingesetzt werden.

Die Gebühren für Wasser und Abwasser steigen stetig. Laut dem Statistischem Bundesamt sind die Kosten für Wasserversorgung und -entsorgung zwischen 2005 und 2010 in Bayern um 15 Prozent gestiegen, im Saarland sogar um 20 Prozent. Die Deutsche Bausparkasse Badenia aus Karlsruhe meldet, wie sich mit Hilfe intelligenter Nutzung von Regenwasser und über Verhaltensregeln, die Wasserbilanz eines Eigenheims optimieren lässt.

Regenwasser als Alternative zu Trinkwasser
Von den 122 Litern Trinkwasser, die jeder Deutsche täglich verbraucht, spült er alleine 40 Liter die Toilette hinunter. Das muss nicht sein. Für die Toilettenspülung lässt sich ebenso gut Regenwasser verwenden.

„Bei Neubauten sollte grundsätzlich effizient mit Wasser umgegangen und die Nutzung von Regenwasser geprüft werden“, rät Dr.-Ing. Thomas Hillenbrand, stellvertretender Leiter des Competence Centers Nachhaltigkeit und Infrastruktursysteme sowie Leiter des Geschäftsfelds Wasserwirtschaft am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer ISI) in Karlsruhe.

Über Rückhaltesysteme könne Regenwasser gesammelt werden, um es für die Nutzung im Haus verfügbar zu machen. So wird das Kanalnetz um die zurückgehaltene Wassermenge entlastet.

Das Prinzip ist denkbar einfach: Das Wasser wird über ein geschlossenes Rohrsystem vom Dach in eine Zisterne geleitet, wobei Verunreinigungen durch ein Filtersystem abgeschieden werden. Von dort fördern Pumpen das gesammelte Wasser zu den einzelnen Verbrauchsstellen. Ist die Zisterne leer, zum Beispiel nach längeren Trockenperioden, stellt das System automatisch auf die Versorgung mit Leitungswasser um.

Die Einsatzmöglichkeiten von Regenwasser sind vielfältig: Es kann nicht nur für Toilettenspülung und Gartenbewässerung, sondern auch zum Putzen und Wäschewaschen verwendet werden. „Da Regenwasser fast keine Härtebildner enthält, treten keine Kalkablagerungen auf. So schont es die Waschmaschine und spart Waschmittel“, erläutert Wasserexperte Hillenbrand.

Für wen lohnt sich die Nutzung von Regenwasser?
„Die Nutzung von Regenwasser erfordert neben dem Einbau einer Regenwasser-Zisterne ein separates Leitungsnetz im Haus. Deshalb ist ein solches System in erster Linie für Neubauten interessant“, schränkt Hillenbrand ein. Im Rahmen einer umfassenden Kernsanierung eines Altbaues kann sich auch ein nachträglicher Einbau anbieten.

Einmal installiert, kann eine Regenwasser-Zisterne einen erheblichen Teil des Wasserbedarfs im Haushalt decken. Wann sich die Investition amortisiert, ist von mehreren Faktoren abhängig:
Der Wasserverbrauch einer vierköpfigen Familie liegt im Durchschnitt bei 178 Kubikmeter jährlich. Bei einer geschätzten Reduzierung um 50 Prozent durch die Regenwassernutzung und einem marktüblichen, Trinkwasserpreis von zwei Euro je Kubikmeter, errechnet sich ein jährliches Einsparpotenzial von 180 Euro. Zusätzlich sind Einsparungen bei einer gesplitteten Abwassergebühr und bei den Waschmittelkosten möglich.

Die einmalige Anschaffung und Installation eines Regenwasser-Rückhaltesystems kostet zirka 4.000 Euro. Dafür bekommt der Hausbesitzer eine Zisterne mit etwa 3.000 Liter Speichervolumen, die bei vollem Tank für knapp drei Wochen ausreichend Wasser liefert. Die optimale Größe der Zisterne ist nicht nur vom Verbrauch, sondern von der verfügbaren Dachfläche und der durchschnittlichen Niederschlagsmenge in der jeweiligen Region abhängig.

Der Einbau einer Regenwasser-Zisterne ist eine langfristige Entscheidung:
Je nach Einzelfall kann es – aus heutiger Sicht – über 20 Jahre dauern, bis sich die Ausgabe bezahlt macht. Langfristig denken heißt in diesem Fall nachhaltig denken: „Mit Wasser effizient umgehen und dadurch die mit Wasseraufbereitung, Wassernutzung und Abwasserentsorgung verbundenen Umweltbelastungen reduzieren, ist eine wertvolle Investition in unsere gemeinsame Zukunft“, betont Hillenbrand.

Viele Kommunen fördern zudem den Einbau von Regenwasser-Nutzungsanlagen. Wer ein solches System installieren will, sollte sich bei seiner Gemeinde nach den Förderprogrammen erkundigen.

„Für die Finanzierung kann auch ein Bausparvertrag herangezogen werden, zum Beispiel die Tarife ImmoFit oder Via Badenia 06 der Deutschen Bausparkasse Badenia. Diese haben den Vorteil, dass die Mindestansparung der Bausparsumme mit nur 40 Prozent niedrig gehalten ist und zeitnah nach 37 Monaten zugeteilt werden kann“, erklärt Jochen Ament, Bauspar-Experte Bausparkasse Badenia.

Nützliche Tipps zum Wasser sparen
Aber auch wer nicht die Möglichkeit hat, eine Zisterne zu bauen, kann täglich einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zur Schonung der natürlichen Ressource Wasser und Energie leisten, denn beim eingesparten Wasser handelt es sich in der Regel um Warmwasser, für dessen Erwärmung Energie benötigt wird:

Auf Vollbäder zugunsten der Dusche verzichten.

Die Dusche mit einem „Sparbrausekopf“ benutzen.

Die Wasch- und Spültischarmaturen mit Perlatoren ausrüsten, die den Wasserdurchlauf durch Luftzugabe automatisch reduzieren.
Spülmaschine und Waschmaschine erst einschalten, wenn sie komplett befüllt sind.

Gegebenenfalls ältere „Wasserfresser“ durch aktuelle Modelle austauschen, die pro Wasch- und Spülgang bis zu 40 Liter sparen.

In der Toilette einen Spülkasten mit Spartaste oder Spülstopp einbauen.

Regentonnen im Garten oder auf dem Balkon aufstellen und damit die Pflanzen gießen.

Bei tropfenden Wasserhähnen die Dichtungen sofort austauschen, sonst können mehrere Tausend Liter Wasser im Jahr ungebraucht im Abfluss verschwinden.

Beim Zähneputzen, Rasieren und Einseifen das Wasser immer abstellen.


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