„Assekuranz“ ist ein anderer, im Deutschen etwas veralteter Ausdruck für „Versicherung“ oder auch „Versicherungsunternehmen“. Im internationalen Sprachgebrauch sind „Assurance“ oder „Insurance“ durchaus gebräuchliche Begriffe für die Branche.
Eine Versicherung funktioniert nach dem Prinzip der kollektiven Risikoübernahme, dem so genannten „Versicherungsprinzip“: Viele Menschen sichern sich gegen ein bestimmtes Risiko ab, indem sie eine Versicherung abschließen und Beiträge in ein Kollektiv bezahlen. Kommt es bei einem der Versicherten zum Versicherungsfall, erhält er die zuvor vereinbarte Leistung von der Versicherung.
Für die Leistung verwendet die Versicherer den „Geldtopf“ des Kollektivs, den alle Versicherungsnehmer zusammen mit ihren Beiträgen gefüllt haben. Der Vorteil dabei: Weil der Versicherungsfall immer nur bei einem Teil der Versicherten eintritt, ist diese Leistung oft um ein Vielfaches höher, als der vom einzelnen Versicherungsnehmer tatsächlich eingezahlte Betrag. Der Nutzen des Versicherungsprinzips für Versicherte ist: Es ist deutlich kostengünstiger, sich als Gruppe gegen ein Risiko abzusichern, als dies für den Einzelnen möglich wäre.
Was steckt hinter dem Begriff Assistance-Leistungen?
Bisher kennen wir nur den finanziellen Ausgleich, doch heute leisten Versicherungen oft nicht nur finanzielle Hilfe: Sie helfen ihren Kunden im Versicherungsfall auch mit praktischer Unterstützung, den so genannten Assistenz-Leistungen.
Verunfallt zum Beispiel ein in der Unfallversicherung versicherter Kunde und liegt im Bett, organisieren einige Versicherungen eine Haushaltshilfe oder kümmern sich um geeignete Rehabilitations-Maßnahmen sofern diese Assistenz-Leistungen Teil des Versicherungsvertrages sind.
Die Koordination der Leistungen übernehmen dabei spezielle, von der Versicherung beauftragte Unternehmen: die so genannten Assisteure.
Diese sind auf sofortige und schnelle Hilfe im Schadenfall spezialisierte Unternehmen und verfügen ihrerseits über ein ausgeprägtes Netzwerk von Dienstleistern vor Ort wie etwa Krankentransportunternehmen oder Pflegediensten, die dann direkt der versicherten Person, Hilfe leisten.
Von einer guten Versicherung, die sowohl finanzielle als auch praktische Hilfe leistet, profitieren Versicherungsnehmer also gleich mehrfach. Wer zum Beispiel verunfallt, möchte sich voll und ganz auf seine Genesung konzentrieren und sich vom Krankenbett aus weder um einen Fahrdienst oder einen Wäscheservice, noch um deren Finanzierung kümmern müssen.
Weitere Assistance-Leistungen sind in der Kraftfahrtversicherung bekannt. Hier können über Schutzbriefe das Abschleppen und Bergen des Fahrzeuges, der Ersatzteilversand, die Übernachtung des Fahrers bei Reparaturen oder die Rückreise des Fahrers aus dem Ausland und die Rückführung des Fahrzeuges abgedeckt werden. Bekannter Spezialist bei Glasschäden am Fahrzeug ist der vom Gesamtverband der Versicherungswirtschaft initierte Spezialist Carglass.
In der Berufsunfähigkeitsversicherung und in der Pflegeversicherung können über optionale Assistance-Tarife die wichtigen Sofortleistungen für die Betroffenen abgesichert werden, wie etwa der Pflegedienst oder Übergangsleistungen.
Sehr nützlich sind in der Wohngebäudeversicherung und in der Hausratversicherung die Zusatzleistungen für den Handwerkerservice, der schnelle fachgerechte Soforthilfe vor Ort garantiert.
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