Aragon AG will 2013 Marktanteil erhöhen
Der Finanzdienstleister Aragon AG hat eine Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen. Der Konzern gab einen positiven Ausblick auf das Geschäftsjahr 2013 und hat 100 Millionen Euro Umsatz als Ziel.
2013-05-02 (db) Die Aragon AG meldet, dass nach der Platzierung aller 3,6 Millionen Anteilscheine dem Unternehmen brutto neun Millionen Euro zufließen. Gleichzeitig gab der Aragon-Vorstand die Zahlen für das Geschäftsjahr 2012 bekannt. In Folge der Konzentration auf das Kerngeschäft fiel ein eingeplanter Verlust an.
„Das Jahr 2012 war für uns eine grundlegende Zäsur“, sagt Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandsvorsitzender der Aragon AG. „Mit der erfolgreichen Kapitalerhöhung im April erreichen wir eine weitgehend mit Eigenkapital unterlegte Finanzarchitektur. Ab jetzt wollen wir uns voll auf unser Kerngeschäft und auf operative Ertragsstärke konzentrieren.“
„Die veränderte strategische Ausrichtung und unser persönliches Investment in die Aragon AG im Zuge der erfolgreichen Kapitalerhöhung unterstreichen unseren unbedingten Willen, Aragon wieder zu alter Stärke zurückzuführen“, erläutert Grabmaier. „Für das Geschäftsjahr 2013 rechnen wir mit einem Umsatz von rund 100 Millionen Euro und die Rückkehr in die Profitabilität. Aus den Entkonsolidierungen des vergangenen Jahres erwarten wir erstmals 2013 und verstärkt 2014 positive Effekte.“
Künftig wird sich Aragon auf das Segment Broker Pools und auf Finanzvertriebe mit einem ganzheitlichen Beratungsansatz konzentrieren.
Im Bereich Broker Pools betreibt Aragon künftig das Geschäft über die Jung, DMS & Cie. AG sowie die BIT Treuhand AG. Und im Bereich Financial Consulting werden die Leistungen über die FINUM Private Finance sowie die Compexx Finanz AG angeboten.
Geschäftszahlen 2012 noch von Sondereffekten belastet
Die veränderte strategische Ausrichtung schlägt sich stark in den Zahlen des Geschäftsjahres 2012 nieder. Vor allem Effekte aus Unternehmensverkäufen (Clarus, inpunkto), Wertberichtigungen auf latente Steuern, Verluste aus einem Zinssicherungsgeschäft und Migrationskosten bei der Tochtergesellschaft FINUM Private Finance haben zu Einmalbelastungen in Höhe von zehn Millionen Euro geführt. Davon waren allerdings weniger als 3 Mio. Euro liquiditätswirksam.
Auf vergleichbarer Basis stiegen die Umsätze 2012 gegenüber 2011 um 3,2 Prozent von 104,7 auf Millionen Euro. Wegen der Einmaleffekte sank das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) aus fortgeführten Geschäftsbereichen von 3,4 auf 1,3 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging 1,7 Millionen Gewinn auf 3,3 Millionen Euro Verlust zurück. Der Verlust nach Steuern fiel auf 9,3 Millionen Euro.
Bereinigt um die Sondereffekte bietet sich ein freundlicheres Bild. Das EBITDA der fortgeführten Aktivitäten lag bei 0,2 Millionen Euro. Das EBIT liegt in diesem Fall bei -1,8 Millionen Euro. Der Nachsteuergewinn aus fortgeführten Aktivitäten beträgt -2,4 Millionen Euro.
Bilanz nach der Kapitalerhöhung gestärkt
Mit der erfolgreichen Kapitalerhöhung, mit der dem Unternehmen brutto 9 Millionen Euro zufließen werden, hat die Aragon AG ihre Eigenmittelbasis wieder gestärkt und die Bankverbindlichkeiten bis auf eine Million Euro zurückgeführt. Die Zeichnung von drei Investoren, die eine wesentliche Beteiligung an der Gesellschaft erwerben, steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichtsbehörden, die im Laufe der nächsten zwei Wochen erwartet wird.
Die bilanziellen Eckdaten der Aragon AG waren nach der grundlegenden Bereinigung per 31. Dezember 2012 schwächer ausgefallen. Zum Jahreswechsel reduzierte sich das Eigenkapital von 48,0 auf 35,3 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote sank von 39,4 auf 37,5 Prozent. Nach der Rückführung von sechs Millionen Euro Fremdkapital im Februar 2013 und nach erfolgter Kapitalmaßnahme wird die Eigenkapitalquote zum Halbjahr 2013 wieder über 40 Prozent betragen.
Entwicklung des Geschäftsbereichs Broker Pools
Der Geschäftsbereich Broker Pools, der sich auf die Vermittlung von Finanzprodukten an private Endkunden über Finanzintermediäre konzentriert, hat im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von 69,5 Millionen Euro erzielt. Damit lagen die Erlöse um 4,6 Prozent unter dem Vorjahreswert von 72,8 Millionen Euro. Das EBITDA betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,2 Millionen Euro gegenüber 1,6 Millionen Euro im Vorjahr. Das EBIT lag 2012 mit 0,1 Millionen Euro ebenfalls unterhalb des Vorjahreswertes von 0,4 Mio. Euro.
Entwicklung des Geschäftsbereichs Financial Consulting
Financial Consulting, der Geschäftsbereich für die unabhängige Vorsorge- und Anlageberatung von Privatkunden, hat seine Erlöse – bereinigt um die inpunkto AG – deutlich erhöht. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 21,4 Prozent von 33,3 auf 40,4 Millionen Euro. Das EBITDA des Geschäftsbereichs sank allerdings erheblich von 3,8 auf -0,2 Millionen Euro. Das EBIT lag 2012 bei -0,9 Millionen Euro (Vorjahr: 3,3 Millionen Euro). Die Ursachen der schwachen Entwicklung sind vor allem die Migrationskosten, die im Zuge der Fusion der Finum Finanzhaus GmbH mit der SRQ Finanzpartner anfielen, sowie das schwächere Abschneiden der FINUM Österreich.
Finanz- und Geldwissen über die Aragon AG
Die Aragon AG ist ein Finanzdienstleistungskonzern mit den operativen Geschäftsbereichen Broker Pools und Financial Consulting, sowie einer operativen Holding. In den operativen Geschäftsbereichen ist die Aragon AG mit mehreren, im Markt eigenständig auftretenden Tochtergesellschaften aktiv. Ziel ist es, verschiedene Vertriebsmodelle unter einem Dach zu integrieren, ohne dem jeweils einzelnen Vertrieb die eigene Identität zu nehmen.
Dietmar Braun, Fachjournalist Assekuranz und Banken