Die Wohnungseinbrüche in Deutschland erreichen ein Rekordhoch – doch fast die Hälfte der Einbrecher scheitert an vorhandenen Sicherungen.
2013-05-07 (db) Das Institut „Vertrauen durch Sicherheit“ (VDS-Institut) veröffentlicht erstmals Richtlinien für Fensterbeschläge zum Nachrüsten.
Wohnungseinbrüche haben bereits im Jahr 2011 den höchsten Wert seit zehn Jahren erreicht. Die offiziellen Zahlen für 2012 stehen zwar noch aus, Regionalzeitungen berichten aber bereits von deutlichen Anstiegen um bis zu einem Drittel. Hauptangriffspunkt sind und bleiben die Fenster und baugleichen Fenstertüren.
„Deutschland entwickelt sich zum Paradies für Einbrecher“, warnt bereits die Gewerkschaft der Polizei (GdP).

“Die Gesamtzahl der erfassten Straftaten hat sich zwar nicht nennenswert verändert, jedoch ist das kein Grund zum Jubeln und kein Gewinn an innerer Sicherheit. Deutliche Steigerungsraten zum Beispiel bei Wohnungseinbrüchen und Eigentumsdelikten sowie im Bereich der Cyberkriminalität verunsichern zu Recht die Bürgerinnen und Bürger.
Vielerorts fehlt der Polizei das Personal, um beispielsweise Einbrecher intensiv verfolgen zu können. Die immer schwächer werdende Präsenz der Polizei im öffentlichen Raum lädt Straftäter geradezu ein, in Wohnungen und Häuser einzudringen“, warnt Oliver Malchow, Bundesvorsitzender der GdP.
Einbrecher mit einfachen Mitteln stoppen
Dabei ist genau bekannt, wie die Kriminellen vorgehen und wie Bürger sie mit einfachen Mitteln stoppen können.
„Fast die Hälfte der Einbrecher scheitert an vorhandenen Sicherungen. Dazu kommen noch all die Täter, deren Einbruchversuch aufgrund der starken Sicherungen nicht einmal bemerkt wird“, weiß Sebastian Brose, Konzeptentwickler bei VdS. „Schon nach wenigen erfolglosen Minuten an Fenstern oder Türen geben die meisten Täter auf – und hierfür können Vermieter, Eigenheimbesitzer und Mieter ganz einfach sorgen.“ Die entscheidenden Minuten Schutz sichern schon kostengünstige Nachrüstprodukte. Brose betont: „Diese stoppen selbst die Experten in unseren Prüf-Laboratorien, wie die VdS-Dokumentationen auf YouTube zeigen. Geben Sie dafür einfach `VdS Schadenverhütung´ ins Suchfeld ein.“
Im Sicherheitsmarkt besteht großer Bedarf an der Nachrüstung bestehender Fenster sowie Balkon- und Terrassentüren – bevorzugt mit unsichtbaren Elementen, die keine zusätzlichen Bedienschritte erfordern. Vermieter, Eigentümer und Versicherer konnten allerdings bisher die Qualität dieser nachgerüsteten Beschläge nicht sicherungstechnisch bewerten. Um für diese Techniken Klarheit zu schaffen, hat VdS ein neues Zertifizierungsverfahren entwickelt. Diese Richtlinien „VdS 3168: Einbruchhemmende, in Fenster und Fenstertüren montierte Beschläge zur Nachrüstung“ sind jetzt in Kraft getreten.
Die Richtlinien VdS 3168 erhalten Sachversicherungs-Experten und Risikomanager als Download kostenlos, hier im Internet – inklusive einer Montagebescheinigung als Kopiervorlage zur Dokumentation der Nachrüstung.
Dietmar Braun, Fachjournalist Assekuranz und Banken
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.