Die Badische Versicherungen vermelden einen stabilem Geschäftsverlauf trotz anhaltender Euro-Schuldenkrise. Mehr als 260 Millionen Euro Beitragseinnahmen ermöglichen eine Erhöhung der Schwankungsrückstellung. Der Versicherer geht mit einigen Internet-Innovationen in die Zukunft.
2013-05-17 (db) Trotz anhaltender Staatsschuldenkrisen in der Eurozone, Niedrigzinsphase und spürbarer Abschwächung der Konjunktur melden die Badische Versicherungen (BGV) stabile Zahlen. Steigende Beitragseinnahmen kompensierten den leicht gestiegenen Schadenbedarf und sorgten damit für einen positiven Geschäftsabschluss.
Die gebuchten Beiträge stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent von 254 auf 263 Millionen Euro. Die Bilanzsumme stieg von 745,7 mit 765,5 Millionen Euro auf einen neuen Höchstwert. Der Jahresüberschuss stieg von 4,0 auf 4,8 Millionen Euro.
„Im mittlerweile fünften Jahr der Finanz- und Staatsschuldenkrise konnten wir deren Auswirkungen für unsere kommunalen und privaten Versicherungsnehmer nicht nur abfedern, sondern sie vielmehr über Beitragsrückerstattungen an der guten Geschäftsentwicklung und somit unmittelbar am Unternehmenserfolg beteiligen. Es ist uns gelungen, ein Jahresergebnis zu erzielen, das der zu Beginn des Jahres aufgestellten Zielsetzung entspricht und diese sogar übertrifft“, erläutert Heinz Ohnmacht, Vorstandsvorsitzender des BGV/Badische Versicherungen bei der heutigen Bilanzpressekonferenz in Karlsruhe.

„Das Ergebnis bestätigt, wie wichtig es war, die Unternehmensgruppe marktgerecht zu positionieren und zukunftsorientiert auszurichten, ohne die eigene regionale Identität aufzugeben“.
Die Gesamtzahl der Verträge im Konzern erhöhte sich um 2,5 Prozent von 1,51 auf 1,55 Millionen Verträge. Gerade in der Kraftfahrzeugversicherung konnte der BGV zulegen und seinen Vertragsbestand in diesem Segment ausbauen.
Erhöhter Schadenbedarf bei rückläufigen Schadenstückzahlen
Obwohl große Unwetterereignisse in 2012 ausblieben, verursachte die kurze Frostperiode Anfang Februar einen Schadenaufwand in der Leitungswasserversicherung in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Zwei weitere große Brandschäden im Juli, in Offenburg die denkmalgeschützte städtische „Villa Bauer“ mit 2,5 Millionen Euro und im Ortenau Klinikum Lahr-Ettenheim 4,0 Millionen Euro, begründen den erhöhten Schadenbedarf bei insgesamt rückläufigen Schadenstückzahlen.
Der Gesamtschadenaufwand im Geschäftsjahr erhöhte von 194,9 auf 197,2 Millionen Euro. Die Brutto-Gesamtschadenquote veränderte sich von 77,1 Prozent auf 75,4 Prozent.
Der Jahresüberschuss fällt trotz der guten Ergebnisse mit 4,8 Millionen Euro vergleichsweise niedrig aus. Der Schwankungsrückstellung wurden in 2012 insgesamt 8.8 Millionen Euro zugeführt, nach 11,9 Millionen Euro im Vorjahr.
Mitglieder profitieren von Beitragsrückerstattung
Die Mitglieder und Versicherungsnehmer profitieren von der guten Geschäftsentwicklung. Mit 5,5 Millionen Euro schüttet der BGV rund 100.000 Euro mehr Mittel an Beitragsrückerstattung aus als im vergangenen Jahr.
Auch die Kapitalanlagen entwickelten sich trotz der angespannten Lage an den Finanzmärkten positiv. Der Bestand an Kapitalanlagen stieg im Geschäftsjahr um 4,3 Prozent von 657,0 auf 685,6 Millionen Euro.
Die Kapitalerträge liegen mit 26,1 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahrswert von 27,0 Millionen Euro.
Ausblick auf 2013
Bislang ergaben sich deutlich mehr Verträge bei einem geringeren Schadenaufwand. Der BGV kann den positiven Trend bei den Beiträgen und Versicherungsverträgen in den ersten vier Monaten des aktuellen Geschäftsjahres fortsetzen. Mit 271,5 Millionen Euro ist der Bestandsbeitrag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,6 Prozent gewachsen. Die Anzahl der Versicherungsverträge erhöhten sich im selben Zeitraum um 43.000 Stück. Der Schadenaufwand liegt zum 30. April 2013 bei rund 40,6 Millionen Euro und somit um 7,5 Prozent niedriger als im Vorjahr. Der milde Winter verursachte keine signifikanten Frostschäden.
Bei der Erschließung neuer Kundenpotenziale in Baden möchte der BGV sein bisheriges Erfolgsmodell als regionaler Serviceversicherer weiterentwickeln und plant hierzu unter anderem das Online-Geschäft stärker auszubauen. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die Optimierung des bisherigen Internetauftritts, um zukünftig dem sich ändernden Online-Nutzerverhalten noch besser gerecht zu werden. Darüber hinaus setzt der BGV auf neueste Web-Technologien, wie i-care zur dezentralen Meldung von Schäden und Sicherheitsdienstleistungen, als innovatives Instrument der Schadenverhütung.
In der Zusammenarbeit mit dem Vertriebsweg über Makler wird die Nutzung von BiPro-Normen angestrebt. „Uns wäre es lieber, wenn die BiPro-Normierung mit dem GDV-Standard in Einklang gebracht werden“, regt IT-Vorstand Raimund Herrmann an.
Dietmar Braun, Fachjournalist Assekuranz und Banken
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