Eurokrise über Sparer lösbar
Der Abbau der europäischen Staatsschulden über niedrigen Zinsen fressen die Sparvermögen den meisten Euro-Ländern auf – weil diese deutlich unter der Inflationsrate liegen. Allein in Deutschland verlieren Sparer nach neuesten Berechnungen mehr als zehn Milliarden Euro pro Jahr.
2013-05-27 (db) Vorsorgesparer und Inhaber von Geldvermögen verlieren aktuell global mehr als hundert Milliarden Euro pro Jahr, weil die Zinsen in vielen Ländern unter der Inflationsrate liegen. Das geht nach einem Bericht der Sonntagsteitung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z) aus Berechnungen der DekaBank und des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hervor.
Die Verluste für Sparer nach Abzug der Inflation (negativer Realzins) haben ihre Ursache vor allem in der Niedrigzinspolitik der Notenbanken und im Zuge der politischen Euro-Rettung. Zugleich strömt viel Vermögen der Sparer in diejenigen Staaten der Welt, die noch als sicher gelten. Das lasse die Zinsen für Geldanlagen in diesen Ländern zusätzlich sinken. 23 Länder seien derzeit von negativen Realzinsen betroffen, berichtet das IW unter Berufung auf die aktuelle Statistik der Weltbank.
Deutsche Sparer verlieren jährlich über 14 Milliarden Euro
Für Deutschland veranschlagt die Dekabank laut dem Medienbericht der F.A.Z die Einbußen der Sparer durch negative Realzinsen allein bei Tagesgeld, Girokonten und Ersparnissen, die in bar gehalten werden, auf 14,3 Milliarden Euro oder 14.300 Millionen Euro im Jahr. Das seien etwa 0,5 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts, wird Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Frankfurter Dekabank, in dem Bericht der F.A.Z zitiert.