Allianz fordert Ausbau des Hochwasser-Schutz
2013-06-05 (db) Nach den Regenfällen beruhigt sich heute vielerorts die Lage in den vom Hochwasser und Überschwemmung betroffenen Regionen in Mitteleuropa. In einigen Gebieten schwellen die Flüsse noch immer an.
Nachdem die Schaden-Hotlines in den letzten Tagen ohne Unterbrechung heiß liefen, fahren jetzt nach Angaben der Allianz SE hunderte Allianz Schadenregulierer in die betroffenen Gebiete, um Privat- und Geschäftskunden aufzusuchen und ihnen zu helfen, so schnell wie möglich wieder zum Alltag kehren zu können.
„Mit Naturkatastrophen wie diesen sind immer auch sehr persönliche Schicksale verbunden; und unsere Gedanken sind bei all den Betroffenen. Wie sorgen dafür, dass wir professionelle Schadensachverständige in die Überschwemmungsgebiete schicken, die unseren Kunden schnell helfen können“. so Clem Booth, Mitglied des Vorstands der Allianz SE.

„Wir können das gar nicht oft genug wiederholen, aber Menschen in harten Zeiten wie diesen zu unterstützen, das ist die Aufgabe der Versicherer. Auch wenn einige schon das Ausmaß der Schäden berechnen, enthält sich die Allianz jeglicher Schätzung. Es wird noch eine Weile dauern, bis der volle Umfang der Schäden bekannt ist“, so Booth weiter.
Die Situation spitzt sich mancherorts noch zu
Wenn man sieht, wie die Menschen in Sachsen, der österreichischen Wachau oder in Prag gegen die Wassermassen kämpfen, erinnert dies an die großen Überschwemmungen im Jahr 2002.
„Viele Menschen sehen eine Parallele zu 2002. Wir können allerdings bis jetzt noch nicht dasselbe Ausmaß an Schäden feststellen“, erläutert Booth. „Ein Grund dafür ist unter anderem, dass zwei Ereignisse nie vollständig identisch sind, was Extremwetterszenarien betrifft. Außerdem hat man seit der letzten Überschwemmung vor 11 Jahren Etliches unternommen. So wurde beispielsweise in Prag dieses Mal die U-Bahn rechtzeitig abgeriegelt und der Zoo evakuiert. Die historische Altstadt wird durch Hochwasserbarrieren vor dem Schlimmsten bewahrt.“
Leider bleibt die Lage auch in den kommenden Tagen noch unklar. In vielen Gegenden haben die Flüsse ihren Scheitelpunkt noch nicht erreicht. Auch die Wetterberichte können bezüglich der Entwicklungen der nächsten Tage noch keine völlige Entwarnung geben, da am Wochenende möglicherweise erneut Regen fällt.
Booth: „In Prag wurden die U-Bahn rechtzeitig abgeriegelt und der Zoo evakuiert. Die historische Altstadt wird durch Hochwasserbarrieren vor dem Schlimmsten bewahrt.“

Widerstandsfähiger Hochwasserschutz erforderlich
Bezogen auf die Zukunft wünscht sich die Allianz, dass man nicht nur dem Hochwasserschutz größere Aufmerksamkeit schenkt, wie durch den Bau und Ausbau von Dämmen oder die geeignete Versicherungsdeckung – sondern auch der Widerstandsfähigkeit gegenüber Hochwasser. Diese verringert Schäden durch Überschwemmungen, beispielsweise wenn Gebäude so konstruiert werden, dass sie zwar nicht unbedingt vor den Fluten geschützt sind, wohl aber deren Auswirkungen minimiert werden.
„So umfangreich die Vorbereitungen auch sein mögen, kein Ort ist vor Naturkatastrophen gefeit“, betont Booth. „Die Berücksichtigung des Hochwasserschutzes bei neuen Entwicklungsprojekten wird für den zukünftigen Umgang mit Überschwemmungen ausschlaggebend sein.“
Dietmar Braun, Fachjournalist Assekuranz und Banken