Verfügbarkeit verführt
2013-11-26 (db) Zinsen sind der Preis für ein Darlehen. Die Gefahr bei den aktuellen Niedrigzinsen ist, dass falsche Preise auch zu falschen Entscheidungen führen.
Durch das künstlich niedrig gehaltene Zinsniveau geht die Steuerungsfunktion des Zinses in der Kreditwirtschaft verloren. Schnelle Entscheidungen beim Kauf von Wohneigentum und bei den Finanzierung von Immobilien, können sich mittel- und langfristig als teures Risiko entpuppen. Immer wieder glauben die Käufer der Immobilien, dass eine Finanzierung gänzlich ohne Eigenkapital zu stemmen sei.
Walter Weiler, Leiter Kollektivmanagement bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall machte diesen Monat auf der Fachtagung „Private Vorsorge in der Niedrigzinsphase“ in München deutlich, dass Verbraucher mit Bausparen die Risiken bei der Baufinanzierung erheblich reduzieren und gleichzeitig Eigenkapital bilden können. Da beim Bausparen die Zinsen über die gesamte Laufzeit festgeschrieben sind, „sichert sich der Verbraucher gegen steigende Zinsen ab und macht sich unabhängig von der Entwicklung am Kapitalmarkt.“
Viele Menschen haben aktuell vor allem die leichte und günstige Verfügbarkeit von Geld in Form von Krediten im Visier. Ob eine Baufinanzierung tatsächlich über die gesamte Zeit bis zur Tilgung der Schulden tragbar sei, gerate dabei häufig aus dem Blickfeld. Vor allem die Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Makler- und Notargebühren, Umzugs- oder Renovierungskosten werden schnell übersehen. Zu einer soliden Immobilienfinanzierung gehört als Grundstock eine Eigenkapitalquote von 20 bis 30 Prozent.