Policen für Naturkatastrophen

Ohne Versicherung – die zweite Katastrophe

Policen für Naturkatastrophen
Stürme und Flut sind große Risiken, wer hilft? /Foto: db Media

Wenn die Natur unaufhaltbar ihren Weg geht, in Form von Stürmen, Flut und Erdbeben, dann folgt die zweite Katastrophe wenn keine Versicherung die Schäden deckt. Gleiches gilt für eine Epidemie als Risiko.

(db finanzwelt) Der global handelnde Rückversicherer Munich Re AG kombiniert tiefgreifendes Risikowissen mit innovativen Technologien und Versicherungslösungen, um den Wandel in der Assekuranz zu gestalten. Die aktuellen Naturkatastrophen in den USA und Indien zeigen zudem schmerzhaft die signifikante Unterversicherung im Risiko Elementarschäden.

Die Anforderungen an Versicherer ändern sich rasant, nicht aber ihre grundlegende Aufgabe: Werte absichern, damit Wohlstand entstehen kann und Lebensgrundlagen erhalten bleiben. Durch neue Technologien entstehen neue Chancen, dieser Rolle gerecht zu werden. Risikomanagement, die Analyse von Prävention und Deckungsbedarf, dem Schadensmanagement und Ersatz der Schäden steigt die Bedeutung von Risikoberatung der Klienten, Schadenverminderung oder -vermeidung.

„Risiken einschätzen, managen und übernehmen, um wirtschaftliches Handeln zu ermöglichen – das ist und bleibt unsere wichtigste Rolle. Aufbauend auf unseren Kernkompetenzen, entwickeln wir Lösungen für neue Risiken und neue Kundengruppen und nutzen dabei modernste Technologien. So treffen wir den Nerv unserer Kunden auch in Zukunft“, sagt Torsten Jeworrek, Vorstand Munich Re, verantwortlich für die Rückversicherung.

Risiken aufgrund Katastrophen oft nicht versichert

Zugleich sind Schäden aus Naturkatastrophen weltweit und selbst in hoch entwickelten Märkten zu einem großen Teil nicht versichert.

Auch ohne die genauen Schäden aus Harvey und den schweren Monsunüberschwemmungen in Indien schon beziffern zu können, ist bereits heute klar, dass hier eine signifikante Lücke aus ökonomischen und versicherten Schäden klafft.

Um die Schadenbelastungen aus und in der Folge von Naturkatastrophen zu mindern, sind Staat und private Versicherungswirtschaft aufgefordert, Lösungen zu finden: Der Staat durch ausreichende Schadenprävention und Vorgaben wie Baustandards und vorausschauende Stadtentwicklung, die Versicherungswirtschaft durch intelligente Deckungskonzepte und die Entwicklung neuer Konzepte für Vorsorge und Deckung.

Neue Partnerschaften für große Risiken

Neben den Deckungen aus der Versicherungsindustrie gibt es auch gute Beispiele für öffentlich-private Partnerschaften (PPP), wie Flood Re, der staatlich organisierte Versicherungspool für Überschwemmungsrisiken in Großbritannien, sowie das National Flood Insurance Programme (NFIP) in den USA. In diese PPP bringen Erst- und Rückversicherer ihr Risikowissen, ihre Kapitalstärke sowie ihre Infrastruktur für Vertrieb und Schadenbearbeitung ein. Diese Lösungen bieten Versicherungsnehmern mehr Optionen für ihren Versicherungsschutz, fördern den Hochwasserschutz und festigen damit die Basis für ein verbessertes Risikomanagement.

Pandemie und Epidemie als Gesundheitsrisiken

Ein anderes Großrisiko, das nicht nur Menschenleben, sondern auch Volkswirtschaften bedroht, sind Epidemien und eine Pandemie. Wie die Ebola-Epidemie in Westafrika 2014 gezeigt hat, stehen vor allem in Entwicklungsländern nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung, um rasch geeignete Maßnahmen für die medizinische Versorgung und die Eindämmung einer Epidemie zu gewährleisten. Munich Re hat mit der Weltbank, der Weltgesundheitsorganisation und Unternehmen des Finanzsektors die erste Versicherungslösung entwickelt, die Risiken von Epidemien in Entwicklungsländern deckt und damit die Ausbreitung begrenzen sowie die Entstehung von Pandemien verhindern soll. Die neuartige Pandemic Emergency Financing Facility (PEF) soll rasche erste Hilfszahlungen für Entwicklungsländer ermöglichen, die von einem Krankheitsausbruch mit Risiko einer Pandemie betroffen sind.

Regierungen nutzen zunehmend die Kompetenz und Finanzkraft der Assekuranz, um nach großen Schadenereignissen und Katastrophen schnelle Hilfe zu erhalten.

„Vor allem wirtschaftlich schwächere Länder werden durch Naturkatastrophen oder andere Großschadenereignisse immer wieder in ihrer Entwicklung über Jahre zurückgeworfen. Hier gilt es im Zusammenwirken von Staat und Privatwirtschaft Lösungen zu finden, die Risiken reduzieren, um den Wohlstand in diesen Ländern zu festigen“, so Jeworrek.

Dietmar Braun

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