Mehr Sicherheit statt Maut

Daten können Leben retten

Mehr Sicherheit statt Maut
Rotlicht für die Daten oder Grün für den Fortschritt? Mehr Sicherheit statt Maut. /Foto: db Media Dietmar Braun

Viele moderne Autos und Nutzfahrzeuge sind heute bereits Informationstechnologie auf Rädern. Die Nutzung von Daten hilft die Risiken im Verkehr zu minimieren und die Assistenz für Fahrer zu erhöhen.

(db) In zwei Kilometern Entfernung drohen auf der Autobahn eine Nebelbank oder Glatteis, hinter der nächsten Kurve beginnt ein Stau – damit Fahrer künftig vor solchen Gefahren gewarnt werden können, müssen Kraftfahrzeuge (Kfz) entsprechende Wetter- und Verkehrsdaten automatisch sammeln und untereinander austauschen.

Rund 9 von 10 Unternehmen der Automobilbranche (86 Prozent) fordern daher eine gesetzliche Verpflichtung zur Bereitstellung anonymisierter Fahrzeugdaten. Dabei sagt jedes vierte Unternehmen (25 Prozent), es sollten alle Daten bereitgestellt werden, 61 Prozent plädieren für nur ausgewählte Daten.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter Vorstandsmitgliedern und Geschäftsführern von Unternehmen der Automobilindustrie.

„Die Daten, die heute schon von Fahrzeugen erfasst werden, können für einen besseren Verkehrsfluss sorgen und so die Umwelt schützen. Sie können aber auch Unfälle verhindern und Leben retten. Fahrer können so rechtzeitig gewarnt oder auf eine bessere Strecke geschickt werden. Diese Datenschätze müssen wir besser nutzen“, fordert Achim Berg, Präsident von Bitkom.

Die anonymisierte Wetter- und Staudaten sollen nach Ansicht der Automobilunternehmen (je 98 Prozent), die eine gesetzliche Verpflichtung befürworten, gesammelt werden. 80 Prozent plädieren für die Bereitstellung von Positionsdaten des Fahrzeugs, drei Viertel (76 Prozent) für die Nutzung von Fahrdaten wie Geschwindigkeit, Beschleunigung oder Bremsvorgänge. 4 von 10 Unternehmen (42 Prozent) halten auch eine Auswertung von Daten über den technischen Zustand des Fahrzeugs auf gesetzlicher Grundlage für sinnvoll.

„Eine Nutzung von Fahrzeugdaten ist zweifellos im gesellschaftlichen Interesse, wir brauchen dazu gerade aber auch mit Blick auf selbstfahrende Autos klare und verlässliche Regeln, wer welche Daten erheben und nutzen darf“, so Berg.

Fazit: Mehr Sicherheit statt Maut. Das Regelwerk für die Daten ist eine wichtigere politische Aufgabenstellung als der Streit um die Maut. Die Regelung ist dringend nötig, da auch die Assekuranz die Versicherbarkeit selbstfahrender Fahrzeuge an den von der Politik für die digitale Zukunft vorgegebenen Rahmenbedingungen orientiert.

Dietmar Braun


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