Vertreter versus Versicherungsmakler

Mehr Makler, weniger Vertreter
Makler surfen auf der Welle aus Qualifikation und Sachkunde. /Foto: db Media Dietmar Braun

Jeder zweite Versicherungsvertreter ist ohne IHK-Erlaubnis tätig, da Sachkundenachweis und Qualifikation fehlt. Das ist dank der Versicherer legal. Versicherungsmakler bieten da Mehrwerte. 

(db) Die aktuellen Zahlen der Versicherungsvertreter zeigen, dass Versicherungsmakler mit der erfolgreich nachgewiesenen Qualifikation und Sachkunde der IHK im Vergleich zum vom Versicherer abhängigen Versicherungsvertreter ohne Erlaubnis zunehmen.

Insgesamt waren 224.462 Vermittler am 1. Oktober 2017 bei den Industrie und Handelskammern (IHK) registriert. Die Zahl der deutschen Versicherungsmakler liegt aktuell bei 46.781 registrierten selbständigen Unternehmen.

Jeder Zweite ohne Sachkunde

Seit Jahresbeginn sank die Zahl der zugelassenen Versicherungsvermittler um fast 4.000 (3.827). Zum 1. Oktober 2017 waren im öffentlichen Zulassungs-Register noch 143.855 Versicherungsvertreter ohne Erlaubnis verzeichnet. Dies sind Versicherungsvertreter die nur für einen Versicherer tätig sind und daher bei der IHK keine Qualifikation und Sachkunde in einer bestandenen Prüfung vor der IHK nachgewiesen haben. Das sind 3.727 weniger als zu Beginn des Jahres.

Viele Versicherungsmakler verfügbar

Die positive Entwicklung der Versicherungsmakler setzte sich fort. Aktuell sind 46.781 Makler mit einer von der IHK geprüften Sachkunde und Qualifikation registriert. Das waren nur 55 Betriebe weniger gegenüber dem Vorquartal, die Gründe liegen nicht nur im altersbedingten Ausscheiden, sondern auch im Zusammenschluss der Maklerunternehmen.

Die Zahl der Versicherungsvertreter mit Erlaubnis und vor der IHK durch öffentliche Prüfung nachgewiesener Qualifikation und Sachkunde ging nur um 73 Personen auf 29.687 zurück. 

Die Gruppe der produktakzessorischen Vermittler wuchs leicht um 26 auf 3.822 Personen.

Im Vergleich zum 1. Juli 2017 ist die Zahl der bei der IHK registrierten Versicherungsberater um vier Personen auf 317 gesunken. Diese 317 sind die vom Ministerium für Verbraucherschutz favorisierten Berater. Auch die Verbraucherzentralen bevorzugen die Lösung, dass diese 317 Personen die etwa 80 Millionen Deutsche zukünftig beraten. Im Verhältnis von Kunden pro Berater eine lukrative Chance.

Wenig Bewegung bei Honorarberatung

Die Zahl der bei der DIHK registrierten Finanzanlagenvermittler stieg von Januar bis September 2017 um 392 auf 37.612. 37.095 befassen sich mit der Vermittlung von offenen Investmentfonds, 9.352 mit geschlossene Investmentfonds und 6.358  mit sonstige Vermögensanlagen.

Die Zahl der vom Verbraucherschutz favorisierten Honorar-Finanzanlagenvermittler mit Erlaubnis erreichte in der DIHK-Statistik für den 1. Oktober 2017 die Rekordhöhe von bundesweit 161 Vermittlern. Auf letzteren Erfolg dürfte das Ministerium für Verbraucherschutz sehr stolz sein.

Dietmar Braun

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