
Die Idee der Genossenschaft ist die ideale Lösung für kollektive oder gemeinschaftliche Aufgaben. Von der Hilfe in der Nachbarschaft bis zur Hilfe für Pflege- und Altersvorsorge kann so organisiert werden.
Die Idee der Nachbarschafts- oder Generationengenossenschaften findet, laut einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) in Deutschland großen Zuspruch. Knapp die Hälfte der Bürger könnte sich vorstellen, Mitglied einer solchen Genossenschaft zu werden.
Genossenschaft für Hilfe
Bei solchen Genossenschaften helfen vor allem Jüngere älteren Mitgliedern. Jede Hilfeleistung wird auf einem Zeitkonto gutgeschrieben. So erwirbt der Helfer einen Anspruch, später im gleichen Umfang Hilfe zu erhalten. Annähernd die Hälfte findet solche Genossenschaften gut, weil es die Solidarität und die sozialen Werte in der Gesellschaft stärkt. Vor allem Jüngere können sich für diese Idee erwärmen. Unter den 18- bis 49-Jährigen vertreten sogar 54 Prozent diese Meinung. Weitere Argumente für die Generationengenossenschaften: Sie wirken gegen Einsamkeit (14 Prozent), sind eine alternative Altersvorsorge (6 Prozent) und machen finanziell unabhängiger (5 Prozent).
„Solche Nachbarschafts- oder Seniorengenossenschaften gibt es schon seit etlichen Jahren. Vor allem im süddeutschen Raum sind diese Zusammenschlüsse zu finden. Oftmals werden sie vom Engagement einzelner Personen getragen, die sich dieser Idee verschrieben haben. Die verbreitete Akzeptanz, die sich in der DIA-Umfrage zeigte, sollte Mut machen für weitere Gründungen“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern.
Aktiv in der Genossenschaft
44 Prozent können sich vorstellen, selbst ein aktives Mitglied einer solchen Genossenschaft zu werden. Dazu kommen noch einmal 23 Prozent, die sich weder dafür noch dagegen entscheiden, vielleicht weil sie sich noch nicht so recht vorstellen können, wie diese Genossenschaften funktionieren. Lediglich ein knappes Drittel lehnt eine Mitgliedschaft ab. Damit herrscht insgesamt eine ziemlich große Akzeptanz für solche freiwilligen Zusammenschlüsse zur Selbsthilfe. Frauen sind der Idee zugeneigter als Männer. In der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen ist die Bereitschaft, in eine solche Genossenschaft einzutreten, am höchsten.
Vorbehalte gegenüber einer Genossenschaft
Gegen die Idee dieser Nachbarschaftsgenossenschaften spricht nach Meinung der Befragten hauptsächlich die schwierige technische und wirtschaftliche Umsetzung. 18 Prozent hatten deswegen Bedenken gegen solche Zusammenschlüsse. Vor allem Menschen ab 50 sahen darin ein Problem (21 Prozent). Bei den Befragten zwischen 18 und 49 Jahren gab es weniger Befürchtungen (15 Prozent).
Genossenschaften auf Gegenseitigkeit
Im Sektor der Versicherungen könnten Genossenschaften der Versicherten ein Modell für die Zukunft werden. In Gruppen und Kollektiven winken Vorteile und Mehrwerte wie in der betrieblichen Vorsorge.
Dietmar Braun
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