Jahresauftakt Zürcher Kantonalbank Österreich AG in München

Aktien sind 2018 attraktiv

Jahresauftakt Zürcher Kantonalbank Österreich AG in München
(vlnr) Christian Nemeth (CIO/ Vorstand), Christoph Schenk (CFA/ CIO), Lucien J. Berlinger (CEO, Vorstandsvorsitzender), Herbert Lindner (Direktor Private Banking). /Foto: Zürcher Kantonalbank Österreich AG

Schweizer Banker sehen für Investitionen in Aktien 2018 gute Chancen. Die Experten der Züricher Kantonalbank warnen bei einem Jahresrückblick auf 2017 vor Risiken wie Spekulationen auf Bitcoins.

(db) Vor dem Hintergrund einer boomenden Konjunktur und einer stabilen Notenbankpolitik bieten sich der Zürcher Kantonalbank Österreich AG zufolge Investments in Aktien an. In 2018 gebe es nach wie vor gute Chancen auf Kurssteigerungen und nachhaltige Renditeaussichten sagten die Experten der Bank beim Jahresauftakt in München.

„Das vergangene Jahr ist für Aktien erneut positiv verlaufen. Für 2018 erwarten wir weiterhin moderates Potenzial für Kursanstiege, wenngleich wieder mehr Volatilität auf den Märkten einkehren dürfte. Investments in Aktien sind unverzichtbar, allerdings werden Anleger wieder mehr Geduld brauchen, da die Schwankungen zunehmen. Diese sind jedoch kein Anlass für Nervosität, mehr Volatilität bedeutet lediglich eine Rückkehr zur Normalität“, sagt Christian Nemeth, Mitglied des Vorstandes und Chief Investment Officer der Zürcher Kantonalbank Österreich AG. 

Bitcoin eine spekulative Blase?

Im aktuellen Jahresausblick in München sah die Zürcher Kantonalbank Österreich AG im rasanten Anstieg des Bitcoin 2017 die Entstehung von Blasen in einem historischen Kontext. Sie warnt vor sich wiederholenden Mechanismen, die Marktübertreibungen im Bereich der Technologie erzeugen.

„Ob man das Kanalbaufieber des 18. Jahrhunderts betrachtet oder die Euphorie am Neuen Markt der 90er  Jahre – Anleger sehen häufig nur den Trend und vergessen dabei gerne das ökonomische Fundament. Verstärkt werden Spekulationsblasen durch hohe finanzielle Hebel und mangelhafte regulatorische Rahmenbedingungen. Gerade bei neuen Technologien werden die kurzfristigen Auswirkungen in der Regel überschätzt und die langfristigen Auswirkungen unterschätzt. Nicht zuletzt sehen wir extreme Risiken bei Bitcoin-Investments“, warnt Experte Nemeth.

Inflation im Auge behalten

Die Weltkonjunktur habe sich im vergangenen Jahr weiter erholt und zeigt ein synchrones Wachstum in den meisten wichtigen Industrie- und Schwellenländern. Insbesondere die Situation in den Schwellenländern hat sich deutlich verbessert. Brasilien und Russland haben den Weg aus der Krise geschafft. Damit einhergehend sind die Inflationsraten in diesen Ländern gefallen und haben den Notenbanken Spielraum für Zinssenkungen eröffnet.

Ein anderes Bild zeigt sich in den meisten Industriestaaten. Hier sind die Inflationsraten leicht nach oben gegangen und nähern sich den Zielwerten an. Für 2018 gilt es, den Inflationstrend genau im Auge zu behalten. Die US-Notenbank (Fed) wird ihren Straffungskurs weiter fortsetzen. Die Schweizer Anlagestrategen erwarten in diesem Jahr drei Zinsschritte der US-Notenbank.

„Gefährlich für die Märkte würde es dann, wenn die Inflation rascher anstiege und die Fed dazu gezwungen wäre, deutlicher zu reagieren. Derzeit erfolgt der Normalisierungsprozess aus den richtigen Gründen. Das stabile Wirtschaftswachstum ist die Basis für weitere Investitionen der Unternehmen“, so CIO Nemeth die Tendenzen im Wachstum der Wirtschaft und der Inflation.

China fördert Qualität und Technik

China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, hat 2017 das höchste Wachstum seit drei Jahren verzeichnet. Nichtsdestotrotz muss sich auch China ständig weiterentwickeln. Der erste Schritt – jener von der billigen Massenproduktion hin zur Fertigung höherwertiger Güter – ist bereits vollzogen. Damit die Bevölkerung des Landes auch im höheren Einkommensbereich Fuß fassen kann, sind vor allem Investitionen im Hochtechnologie-Bereich vonnöten. Chinas politische Führung hat im Rahmen des letzten zentralen Parteitags bekräftigt, diese Entwicklung vorantreiben und unterstützen zu wollen.

Renditechancen im pazifischen Raum

Aufgrund der positiven Weltkonjunkturaussichten liege der Anlageschwerpunkt der Schweizer auch 2018 im Aktien-Bereich. Besonders der pazifische Raum hat es den Investment-Experten angetan.

„Übergewichtet sind wir aufgrund der niedrigen Unternehmensbewertungen und des massiv anziehenden Binnenkonsums vor allem in Japan“, unterstreicht Nemeth, der auch Märkte wie etwa die USA durchaus positiv beurteilt.

Aktien besser als  Anleihen

Anders bewertet die Zürcher Kantonalbank Österreich AG die Entwicklung auf den Anleihemärkten. Die Zinswende in den USA ist bereits seit einiger Zeit eingeleitet und das geht auch an allen anderen Märkten nicht spurlos vorüber. Somit werden die Renditen der Staatsanleihen weiter steigen und die Kurse damit zumindest kurzfristig belastet.

Dietmar Braun (db)

 

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