Versicherer mit Sparkasse zufrieden

Trotz niedrigem Marktzins kann die SV-Versicherung in Kapitalanlagen der Lebensversicherung über vier Prozent und in der Gebäudesparte rund drei Prozent aus den Geldern der Versicherten erwirtschaften.
(db) Die SV Sparkassen Versicherung (SV) aus Stuttgart meldet für das Jahr2017 insgesamt einen Rückgang der gebuchten Bruttoprämien um 3,9 Prozent von 3,36 auf 3,23 Milliarden Euro. Bei den Kapitalanlagen erwartet der Versicherer der Kreissparkassen für 2017 stolze 4,2 Prozent als Nettoverzinsung in der SV Lebensversicherung und 2,8 Prozent in der SV Gebäudeversicherung.
„Wir konnten mit unseren modernen Produktlösungen für Privat- und Firmenkunden und mit unserem Schadenmanagement gute Ergebnisse erzielen. Wir sind sehr zufrieden“, so Vorstandsvorsitzender Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl zum Ergebnis in 2017.
Lebensversicherung im Umbruch
Die gebuchten Bruttoprämien sanken in der Lebensversicherung um 9,8 Prozent von 1,91 auf 1,72 Milliarden Euro. Die Prämieneinnahmen liegen mit 983,4 Millionen Euro noch unter der Grenze von einer Milliarde Euro. Die Einmalbeiträge gingen nach einem extrem erfolgreichen Vorjahr von 926,0 auf 739,4 Millionen Euro zurück.
Die Leistungen in der Lebensversicherung sanken um 27,5 Prozent von 2,17 auf 1,57 Milliarden Euro.
Das Neugeschäft nach Beitragssumme als Sparkasse für die Altersvorsorge sank um 10,7 Prozent von 3,06 auf 2,73 Milliarden Euro. Insgesamt wurden 130.000 Vorsorgeverträge bei der Versicherung der Sparkasse abgeschlossen. Gefragt waren vor allem indexbasierte Rentenversicherungen sowie die Produkte der betrieblichen Altersversorgung. Die Stornoquote liegt mit 3,9 Prozent weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau und deutlich unter der der Branche mit 4,2 Prozent (Stand 30.09.2017). Das zeigt, dass die Versicherten der SV an ihrer Altersvorsorge festhalten.
Betriebsrente als Sparkasse
Die SV setzt auf die betriebliche Altersversorgung und baute betriebliche Gesamtversorgungssysteme aus. Das Neugeschäftsvolumen im SV-eigenen, bilanzwirksamen Geschäft in der Direktversicherung, Direktzusage und Unterstützungskasse sank nach Beitragssumme um 5,7 Prozent von 804,8 auf 758,9 Millionen Euro. Seit Anfang 2018 lenkt der Gesetzgeber mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz den Fokus erneut auf die Betriebsrente und macht sie für Arbeitnehmer in Tarifverträgen interessanter.
Gebäudeversicherer wie ein Monopol
Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um 3,9 Prozent und steigen von 1,45 auf 1,51 Milliarden Euro. Der Gebäudeversicherer entwickelte sich deutlich besser als der Markt. Die Beiträge wuchsen vor allem in den privaten Sachversicherungen (+5,1 %), in der Sparte Wohngebäude (+5,2 %), Hausrat (+4,3 %) sowie in den Unfallversicherungen (+8,9 %) und Kraftfahrtversicherungen (+4,4 %).
Die Schaden-Kostenquote sank von 92,2 auf 82,7 Prozent und liegt damit deutlich unter der 100-Prozentmarke.
„Wir erwarten mit 49,6 Millionen Euro erneut ein sehr gutes Jahresergebnis“, sagt Wolff von der Sahl. Bei einer Prämieneinnahme von 151.000 Millionen Euro stehen die 50 Millionen Euro als Ergebnis für eine sicherlich einzigartige Leistung des Managements.
Das Neugeschäft nach Bestandsbeitrag sank von 99,2 auf 98,2 Millionen Euro. 420.000 neue Verträge belebten das Geschäft vor allem in der Sparte Kraftfahrt und in den privaten Sachversicherungen.
Mehr Rundumschutz für Privatkunden
Überzeugen konnte die SV erneut mit der Lösung PrivatSchutz. 2017 wuchs der Bestand um 273.000 Verträge für private Kunden an. Die SV hat 1,61 Millionen Verträge nach 1,34 Millionen im Vorjahr als Bestand. Das Prämienvolumen beträgt 255,4 Millionen Euro.
Im Kraftfahrtgeschäft stieg das Beitragsvolumen um 4,4 Prozent auf 250,9 Millionen Euro (240,2). Das Neugeschäft nach Bestandsbeitrag blieb stabil auf dem Vorjahresniveau von 48,9 Millionen Euro. Die Schaden-Kostenquote in Kraftfahrt beträgt 99,6 Prozent (98,1) und liegt damit das vierte Jahr in Folge unter der 100-Prozentmarke.
Schaden-Kostenquote nach Wetterlage
Auf der Schadenseite sanken die Ausgaben um 5,8 Prozent für das Geschäftsjahr auf 1.044,6 Millionen Euro (1.109,1), hier haben sich weniger Unwetterschäden und das Schadenmanagement bemerkbar gemacht. Die bilanzielle Schaden-Kostenquote sank in den Schaden-Unfallversicherungen auf 82,7 Prozent (92,2), liegt damit sehr deutlich unter der der Branche mit 95 Prozent.
Die SV beziffert die Unwetterschäden des Jahre 2017 auf insgesamt 95,8 Millionen Euro, im Vorjahr waren das noch 206,6 Millionen Euro.
Schadens-Management vor Ort
2018 begann mit zwei schweren Winterstürmen. Sturmtief „Burglind“ verursachte am 3.1. einen deutschlandweiten Schaden in Höhe von rund 200 Millionen Euro, die SV rechnet in ihrem Geschäftsgebiet mit einem Schaden in Höhe von 25 Millionen Euro. Am 18.1. zog Orkan „Friederike“ über Deutschland hinweg und hinterließ, genau am elften Jahrestag von „Kyrill“, Schäden von rund einer Milliarde Euro. Das Geschäftsgebiet der SV wurde von „Friederike“ nur teilweise getroffen. Die SV rechnet mit 15.000 Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen mit einem Schadenvolumen in Höhe von 30 Millionen Euro.
„Wir waren jeweils schon am Folgetag vor Ort. Mit unserem professionellen Schadenmanagement können wir unseren Kunden einen schnellen Schadenservice bieten „, sagt Wolff von der Sahl.
Firmengeschäft mit Sparkasse läuft
Die SV konnte bei der SV Firmenpolice ein Beitragsplus von 8,3 Prozent von 92,8 auf 100,5 Millionen Euro erzielen. Das Neugeschäft nach Bestandsbeitrag wuchs um 11,0 Prozent. Ende 2017 hatte die SV einen Bestand von rund 413.500 Verträgen. Seit Anfang 2017 bietet die SV kleinen und mittleren Unternehmen den SV Cyber Schutz für Internetrisiken an. Der Produktstart war erfolgreich, bis Ende 2017 sind 1.300 Verträge im Bestand.
Dietmar Braun (db)