
Das Eigenheim bleibt die Alternative zur Mietwohnung. Das Thema Heimat ist eng mit einem Eigenheim als Zuhause verbunden. Das zeige der Mangel an Mietwohnungen und verfügbarem Wohnraum.
(db) Deutschlands größte Landesbausparkasse, die LBS Südwest, hat im Geschäftsjahr 2017 in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Bausparverträge über 9,3 Milliarden Euro vermittelt. Das gute Ergebnis im Neugeschäft zeige den Marktanteil der LBS, der Ende 2017 stabil über 40 Prozent liegt. In 2017 wurden Baudarlehen in einem Volumen von über 1,6 Milliarden Euro ausbezahlt.
„Gerade wenn die Zinsen niedrig sind, ist es für Baufinanzierer sinnvoll, sich diese langfristig zu sichern. Der Bausparvertrag ist und bleibt in puncto Zinssicherung das Mittel der Wahl “, so Wolfgang Kaltenbach, Vorsitzender des Vorstandes der LBS Südwest.
Wie schnell sich die Situation wieder ändern kann, zeigt die Zinsentwicklung der vergangenen Wochen. Seit Jahresbeginn sind die Renditen für 10-jährige Bundesanleihen um rund die Hälfte angestiegen.
Finanzverbund als Erfolgsfaktor
Die Sparkassen sowie die BW-Bank trugen mit 6,7 Milliarden Euro (72 %) zum Bausparvolumen des vergangenen Jahres bei. Hier inbegriffen ist auch das sogenannte Gemeinschaftsgeschäft, bei dem die LBS-Handelsvertreter gemeinsam mit den Sparkassen tätig sind. Es ist ein entscheidender Erfolgsfaktor im baden-württembergischen Bauspargeschäft, der schrittweise in Rheinland-Pfalz eingeführt wird. Dieses Gemeinschaftsgeschäft hat im vergangenen Geschäftsjahr deutlich zugelegt (+13,9 %) und trug mit einem Anteil von 20 % der Bausparsumme (1,87 Mrd. Euro) wesentlich zum Neugeschäft der LBS bei. Der LBS-Außendienst schloss Verträge über 2,3 Mrd. Euro (24,5 %) ab.
Höhe der Baudarlehen steigt
Im Jahr 2017 hat die LBS Südwest 22.100 Objekte ihrer Kunden mitfinanziert. Das entspricht etwa dem Wohnimmobilienbestand einer Stadt in der Größe von Baden-Baden, Waiblingen oder Neustadt an der Weinstraße. Nach Stückzahl nehmen die Modernisierungen dabei den größten Anteil ein. Im Vergleich zu den Vorjahren setzte sich über alle Verwendungszwecke hinweg der Anstieg der durchschnittlichen Darlehenssummen bei der LBS fort. Der Finanzierungsbetrag im Neubau lag bei über 150.000 Euro, im Bestandsimmobilienerwerb bei rund 125.000 Euro und bei den Modernisierungen im Schnitt bei etwa 33.500 Euro. Höhere Darlehenssummen sind die Folge höherer Immobilienpreise. Aktuell wird dies durch die niedrigen Zinsen fast überall noch mehr als ausgeglichen. Wichtig für Bauherren und Käufer ist es, sich dieses Zinsniveau langfristig zu sichern.
Zuhause steht für Heimat
Ein großer Engpass auf dem Weg ins Eigenheim bleibt aktuell der angespannte Immobilienmarkt. Über die Ballungszentren und Universitätsstädte hinaus bis weit in die Mittelzentren hinein sorgen mittlerweile die anhaltend gute Wirtschaftsentwicklung, fehlende Anlagealternativen und eine den früheren Prognosen widersprechende Bevölkerungszunahme für einen deutlich spürbaren Nachfrageüberhang. So kommt es, dass trotz des Immobilienbooms der letzten Jahre die Wohneigentumsquote in Deutschland stagniert und in erster Linie von älteren Haushalten getragen wird.
Insbesondere jüngere Interessenten scheitern oft daran, das nötige Kapital für den Eigenheimerwerb aufzubringen. Hier muss zum einen die Politik reagieren, indem sie die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau verbessert.
„Es ist wichtig, das Bausparen auch für jüngere Menschen attraktiv zu halten – gerade die jüngere Generation darf das Sparen nicht verlernen, denn ohne Eigenkapital bleibt der Weg ins Eigenheim später versperrt. Daran ändern auch die niedrigen Zinsen nichts“, so Kaltenbach.
Mit den Formulierungen im Koalitionsvertrag einer möglichen Bundesregierung zu Baukindergeld, Wohnungsbauprämie und zu möglichen Freibeträgen bei der Grunderwerbssteuer scheint Bewegung in dieses wichtige Themen zu kommen.
Dietmar Braun (db)
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