
Genossenschaften als Raiffeisen- und Volksbanken sind die Alternative zu den öffentlich-rechtlichen Sparkassen, Kreissparkassen und Landesbanken. Gründer Raiffeisen wurde vor 200 Jahren geboren.
(db) Vor 200 Jahren wurde der bedeutende Reformer und Gründervater des Genossenschaftswesens, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, geboren. Am Sonntag hat die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft dieses Jubiläum mit einem Gottesdienst und einem Festakt im Kurfürstlichen Schloss zu Mainz gefeiert.
Genossenschaft fördert Gemeinwohl
Beim Gottesdienst in der Mainzer Christuskirche mit Präses Manfred Rekowski würdigte dieser Raiffeisen als einen engagierten Christen, der mit seinem Genossenschaftsmodell eine Alternative zum Einsatz von Geldmitteln aufgezeigt habe.
„Das Gemeinwohl, nicht der Eigennutz, ist für ihn das Ziel wirtschaftlichen Handelns. Für Raiffeisen war klar: Menschen, die hungern, muss geholfen werden. Am wirksamsten durch Hilfe zur Selbsthilfe“, sagte Rekowski.
So habe Raiffeisen die Ideen für die Gründung von Hilfevereinen und Kreditkassen, den Gedanken der Solidarität aller Genossenschaftsmitglieder und die Ablehnung von Dividenden für die Geldgeber entwickelt.
Genossenschaft: Geld für die Gemeinschaft
Vor 600 Gästen aus der Welt der Genossenschaften, Wirtschaft und Politik im Kurfürstlichen Schloss, sagte die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer:
„In Zeiten von Globalisierung und Individualisierung ist die Genossenschaftsidee überzeugender und moderner denn je. Sie ist ein Zukunftsmodell, um Probleme und Aufgaben in unserer Gesellschaft solidarisch und gerecht zu bewältigen.“
Millionen sind in einer Genossenschaft
Dieses Erbe werde von den heutigen Genossenschaften fortgeführt. Die 22 Millionen Mitglieder wissen: Genossenschaften stehen für Nähe vor Ort und in der ländlichen Region, sie stehen für Transparenz, Fairness und Zukunftsfähigkeit. Genossenschaften und die sie tragenden Mitglieder übernehmen Verantwortung und zeigen, welche Kraft und Kreativität beherzte Eigeninitiative entfalten kann.
„Raiffeisen hatte immer den Menschen im Blick. Er packte zu und redete Klartext, wenn im Gerechtigkeitsgefüge der Menschen Dinge aus dem Gleichgewicht gerieten“, sagte Werner Böhnke, Vorsitzender der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft, in seiner Festrede.
2018 – Jubiläum der Genossenschaft
Das Raiffeisen-Jahr 2018 unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist das Jubiläum für Friedrich Wilhelm Raiffeisen unter dem Motto „Mensch Raiffeisen. Starke Idee!„. Am 30. März 2018 jährt sich der Geburtstag des Reformers zum 200. Mal. Seine Idee bewegt weiterhin Menschen und Märkte. Die Genossenschaftsidee wurde 2016 von der UNESCO in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Mehr als 22 Millionen Menschen in Deutschland sind Mitglied einer Genossenschaft, weltweit sind es mehr als eine Milliarde.
Dietmar Braun (db)
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