Impfung als Prävention

Prävention für die Gesundheit
Eitel Sonnenschein für die Gesundheit herrscht, wo früher an später gedacht wird. /Foto: Dietmar Braun

Impfungen sind eine Prävention. Die Kosten werden teilweise von der gesetzlichen Kasse bezahlt. Für Impfungen gegen im Ausland verbreitete Infektionen und Krebs ist eine Zusatzversicherung hilfreich.

(db) Ziel der jährlich vom WHO-Regionalbüro für Europa initiierten Europäischen Impfwoche sei, durch Sensibilisierung von Eltern, Betreuern, Gesundheitsberufen, politischen Entscheidungsträgern und Medien als gesundheitliche Prävention die durchschnittlichen Impfungsraten in der Bevölkerung zu erhöhen. In Deutschland ist die Teilnahme an Impfungen freiwillig.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut gibt jährlich Empfehlungen zur Impfung als Prävention für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene heraus. Die Kosten für die von der STIKO empfohlenen Impfungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Für Schutzimpfungen vor Infektionen, die im Ausland verbreitet sind, gilt das nicht. Die Kassen können die Kosten auf freiwilliger Basis erstatten. Der Münchener Verein empfiehlt anlässlich der Europäischen Impfwoche, eine private Zusatzversicherung abzuschließen.

Prävention statt Krankheit  

Angaben des Robert Koch-Instituts von Januar 2018 zufolge gibt es in Deutschland bei allen Impfungen und in allen Altersstufen Impflücken. Insbesondere Masern sind in Deutschland und Europa zurück. Nach Informationen der WHO gab es in Europa im Jahr 2017 etwa viermal so viele Masern-Erkrankungen wie 2016, insgesamt über 21.000. Deutschland war 2017 von Masern-Fällen betroffen, etwa dreimal so viele wie 2016. Dies ist unverständlich, da gerade schwere Komplikationen (Gehirnentzündung) bis zu zehn Jahre nach der Maserninfektion auftreten können.

Das Berliner Institut bestätigte Anfang 2018 die ungenügende Impfquote bei Mädchen gegen Humane Papillomviren (HPV), die im späteren Leben zu Gebärmutterhalskrebs führen können. Auch die Influenza-Impfquoten seien rückläufig, ebenso seien die Impfquoten bei älteren Menschen gegen Pneumokokken, die schwere Erkrankungen wie Hirnhaut-, Lungen- oder Mittelohrentzündungen hervorrufen können, zu gering. Das Robert Koch-Institut schätzt, dass von 2007 bis 2017 rund 190.000 Menschen an Erkrankungen gestorben sind, gegen die es einen Impfstoff gibt.

Auffrischen der Prävention

Die STIKO empfiehlt im Rahmen der standardisierten Impfungen für Erwachsene ab 18 Jahren alle zehn Jahre eine Impfung als Auffrischung der Prävention für Tetanus und Diphterie sowie eine einmalige Impfung für Keuchhusten. Darüber hinaus eine Nachholimpfung für Kinderlähmung. Für ältere Menschen ab 60 Jahren wird eine Standardimpfung gegen Pneumokokken und Grippe empfohlen.

„Es ist sehr sinnvoll, den gelben Impfpass oder den älteren weißen Falt-Impfausweis in der Apotheke oder beim Hausarzt checken zu lassen. Wer Impflücken rechtzeitig schließt, vermeidet schwere, oft lebensbedrohende Erkrankungen. Gleichzeitig wird dadurch auch die Ausbreitung der Krankheit in der Bevölkerung verhindert“, sagt Rodrigo Perez, Fachbereichsleiter beim Münchener Verein.

Wer gerne ins Ausland reist, sollte sich frühzeitig um den Impfschutz kümmern. Für Reiseimpfungen gegen Hepatitis A, Typhus, Gelbfieber oder Cholera zahlen die gesetzlichen Krankenkassen oft nur einen Zuschuss oder nichts.

„Die Deutsche Ambulant Versicherung erstattet im Tarif Vorsorge & Prävention unter anderem Schutzimpfungen für Auslandsreisen sowie Malaria-Prophylaxe und unabhängig von einer bestehenden Empfehlung der STIKO Schutzimpfungen gegen Tollwut, Hepatitis und FSME. Für Frauen ab 17 Jahren übernimmt der Tarif die Kosten für eine Schutzimpfung gegen Humane Papillomviren. Letzteres ist im gleichen Tarif der Deutschen KrebsVersicherung enthalten“, erläutert Experte Perez die zwei Lösungsvarianten des Münchener Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit.

Die Kosten für Impfungen von Mädchen bis zum 17. Lebensjahr übernehmen hier die gesetzlichen Krankenkassen, jedoch erstatten nur einige Kassen die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs über das 18. Lebensjahr hinaus.   

Dietmar Braun (db)

Münchener Verein

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