Eine Genossenschaft für Makler

VEMA setzt auf Makler
Andreas Brunner, VEMA-Vorstand, sieht die digitale Welt im Hintergrund und Makler als Persönlichkeit im Vordergrund. /Foto: Dietmar Braun

Die Maklergenossenschaft VEMA nennt Geschäftsergebnisse für 2017 und ihre Zukunftspläne zur Digitalisierung. Bei Kunden- und Vertragsdaten vertraut die VEMA den Systemen der Assekuranz.

(db) Die Makler-Genossenschaft VEMA eG hat das Geschäftsmodell „direkte Courtage von Versicherern an Makler und eine zusätzliche Anteilscourtage für VEMA“ zur Finanzierung ihres Dienstleistungsangebots. Dieses Geschäftsmodell funktioniere seit mehr als 20 Jahren sehr gut, so die Makler Hermann Hübner und Andreas Brunner die als Vorstände die Genossenschaft leiten.

Finanzielle Stärke aus der zusätzlichen Anteilscourtage und die Gesellschaftsform der Genossenschaft würden die VEMA eG zu einem dauerhaft verlässlichen Partner für Versicherungsmakler machen, die immer im Eigentum ihrer Genossen, den angeschlossenen Maklerfirmen, sein wird. Eine Übernahme der Genossenschaft durch andere Interessengruppen oder Versicherer kann es durch die Regelungen der Satzung nie geben. Damit bleibt die VEMA eG immer eine Organisation „von Maklern für Makler“.

Zum 1.4.2018 zeige die Mitglieder- und Genossenschafts-Statistik eine gute Entwicklung der VEMA. Es gibt 2.828 VEMA-Partnerbetriebe, da sich in 2017 die Zahl der Maklerpartner um 233 erhöht habe. 795 Geschäftspartner sind bereits Genossenschaftsmitglieder, das entspricht einem Zuwachs von 130 stimmberechtigten Genossenschafts-Mitgliedern. Die Anzahl der in den VEMA-Maklerunternehmen tätigen Personen schätzt der VEMA-Vorstand aktuell auf 18.503 Makler und Innendienstmitarbeiter.

VEMA-Geschäftsdaten sagen viel

Das Geschäftspotential der VEMA-Partner beziffert der Vorstand in einer Medienmitteilung zu den VEMA-Tagen 2018 in Fulda auf eine Milliarde Euro Courtage-Umsatz im Sach-Neugeschäft bei vier Milliarden Euro verwaltetem Bestand an laufenden Sach-Prämien.

Zum Bestand in der Personenversicherung gab es keine Angaben, dafür aber zum Neugeschäft in 2017, das seien 4,8 Milliarden Euro an Bewertungssumme im Neugeschäft Leben und einem Neugeschäft von drei Millionen Monatsprämie in der Privaten Krankenversicherung.    

Die Finanzkennzahlen zu der Anteils-Courtage und sonstigen Einnahmen der VEMA beziffert der Vorstand mit 15,3 Millionen Euro als Bilanzsumme in 2017 nach 11,3 Millionen Euro im Vorjahr. Das Eigenkapital wurde von 9,5 auf 11,3 Millionen Euro in 2017 erhöht und liege damit bei 74 Prozent der jährlichen Bilanzsumme.

Digitales als VEMA-Thema

Die VEMA eG setzt bei der Digitalisierung der Assekuranz auf die Systeme der Versicherer. Der zentrale Dokumentenabruf über die neue Post-Box sei ein gutes Beispiel für die Modernisierung seitens der VEMA. Sie basiert auf der zentralen Passwortverwaltung innerhalb des VEMA-Extranets. Zweifellos stelle dies für das Backoffice im Maklerbüro bereits eine enorme Erleichterung dar, da Dokumente der Versicherer zu Kundenvorgängen nicht mehr in jedem Intranet eines jeden einzelnen Versicherers abzurufen seien, sondern nur noch an einer zentralen Stelle bei der VEMA.

Des Weiteren war 2018 bereits von einer wahren Tool-Offensive mit vielen technischen Helfern für den Alltag von VEMA-Maklern geprägt. So sind beispielsweise Bestandsübertragungen oder Schadensfälle alltäglich in wohl jedem Maklerbetrieb. Für beides wurden zentrale Tools von der VEMA mit entsprechenden Schnittstellen zu den Versicheren eingeführt, die dabei helfen würden, die Abläufe zu beschleunigen. Bestandsübertragungsanzeigen bzw. Schadenmeldungen gehen jetzt automatisch in die zuständige Abteilung des betroffenen Versicherers. Systeme zur Wiedervorlage ermöglichen die laufende Überwachung der einzelnen Vorgänge.

Das alles spare über das Extranet der VEMA den Maklern als Geschäftspartner viel Zeit. Hier gehen die Visionen der VEMA eG bereits heute viel weiter. Weshalb sollte die VEMA die Möglichkeiten der Dunkelverarbeitung nur beim Antragsprozess nutzen? Bei Bestandsübertragungen und Schäden könnten bereits heute vorhandene digitale Techniken zum Einsatz kommen – täten sie aber bislang noch nicht. Die VEMA eG möchte dies ändern und hat bereits erste Gespräche mit verschiedenen Versicherungsunternehmen in dieser Sache geführt. Ein sehr spannendes Projekt meinen die VEMA-Vorstände Hübner und Brunner.

Fragen dass einige Maklerpools alle Vertragsdaten, Dokumente und Kundenvorgänge in eigener Regie und eigener Informations-Technologie verwalten bleiben seitens der VEMA-Vorstände, auf Nachfrage, unkommentiert. Die VEMA habe einen Teil der eigenen „Datenverarbeitung“ an ein externes Rechenzentrum als Auftrag für die Antragsverwaltung im Neu- und Bestandsgeschäft ausgelagert war den Vorständen zu entlocken. Abschließend gab es noch den Hinweis, dass sich die Gesamtzahl der Mitarbeiter der VEMA-Zentrale in 2017 von 66 auf 80 Beschäftigte erhöht habe, darunter sechs Auszubildende und vier dual Studierende.

VEMA-Tage 2019 in Kassel

An den VEMA-Tagen 2018 nahmen am ersten Tag 1.334 Makler und etwa 500 Teilnehmer seitens der Aussteller der eintägigen Fach-Messe teil. Am zweiten Tag besuchten 1.143 Makler die speziellen Fach-Vorträge. Die VEMA-Tage waren 2018 zum letzten Mal in Fulda, ab 2019 finden die VEMA-Tage in Kassel statt.

Dietmar Braun (db)

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