Heilbronn ist Wachstum pur

Heilbronn - heimliche Metropole der Milliardäre
Heilbronn hat bis 2030 die höchste deutsche Wert-Entwicklung für ein Eigenheim. /Foto: statista

Die Eigenheim-Preise wachsen bis 2030 in Heilbronn am stärksten. Heilbronn ist 2019 Ausrichter der Bundesgartenschau und hat eine starke wirtschaftliche Struktur mit europäischem Bildungscampus.

(db finanzwelt) Gemeinsam mit dem Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Institut (HWWI) hat die Postbank, eine Tochter der Deutschen Bank, die Studie 2018 zur Frage erstellt, wo in Deutschland Immobilien bis 2030 an Wert gewinnen. Diese Informationen sind für Haus- und Wohnungsbesitzer, als auch für Eigenheim-Käufer von entscheidender Bedeutung.

Beim Erwerb einer Immobilie, rät der fachjournalistische Blog Finanz- und Geldwissen, sollten Käufer von Wohnraum daher stets darauf achten, wie sich die Preise künftig an einem bestimmten Standort (Stadt/Landkreis/Region) entwickeln.

Studie zu Eigenheim-Preisen

Wenn die Grundstücks-Preise und Mieten in einem Ort steigen, legt der Wert von Eigenheimen als Immobilie zu. Preisprognosen sind für viele Aspekte rund um das Thema Immobilien interessant: durchschnittlicher Kaufpreis pro Quadratmeter, Mieteinnahmen und voraussichtlicher Verkaufspreis. Mit dem Postbank Wohnatlas 2018 haben alle Interessenten für ein Eigenheim die Möglichkeit, die Bewertung von Häusern und Eigentumswohnungen über einen sehr langen Zeitraum einzuschätzen.

Im aktuellen Wohnatlas 2018 legt die Postbank zusammen mit dem HWWI die Kaufpreisentwicklung für Immobilien bis zum Jahr 2030 vor, und zwar für insgesamt 401 Städte und Landkreise in der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Berechnungsgrundlage waren die jeweils lokalen Daten zur Alters- und Bevölkerungsstruktur, Haushaltsgröße, Entwicklung des Einkommens und zu Ausgaben für das Wohnen.

Die Entwicklung von Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt floss mit in die Datenanalyse ein. So konnte eine sehr genaue Kaufpreisprognose für die Zeit bis 2030 aufgestellt werden.

Bekannte und heimliche Metropole

Vor allem in Ballungsräumen werden die Preise für Immobilien ansteigen, so die zentrale Erkenntnis der Postbank Studie „Wohnatlas 2018 – Wo die Deutschen noch Immobilienschätze finden“. Im Gegensatz zu den Metropolen können Immobilienbesitzer in gefragten ländlichen Regionen davon ausgehen, dass ihr Eigenheim an Wert gewinnt.

In 54,9 Prozent der 401 deutschen Städte und Landkreise verzeichnet die Studie eine Preissteigerung, 181 Regionen weisen eine fallende Tendenz auf. Somit ist davon auszugehen, dass in 220 deutschen Gegenden ein langfristiger Wertzuwachs bis mindestens ins Jahr 2030 verbucht werden kann.

So finden Käufer von Wohnraum in den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg nahezu durchgehend Top-Rahmenbedingungen für Wohneigentum. Zu den zehn Regionen mit der höchsten prognostizierten Wertsteigerung zählen acht süddeutsche Kreise und Städte, darunter auch die Umgebung Münchens. Das Gebiet rund um München steht im deutschlandweiten Ranking mit einer jährlichen Steigerung von 1,81 Prozent nur auf Platz 5.

Heilbronn ist Spitzenreiter

Der Spitzenreiter des Klassements in der Postbankstudie 2018 kommt jedoch nicht aus Bayern, sondern aus dem Nachbarbundesland Baden-Württemberg. In der Stadt Heilbronn ist mit 2,99 Prozent pro Jahr laut Prognose die mit Abstand stärkste Preissteigerung zu erwarten. In die Top 10 schafften es außerdem Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam (+ 1,66 Prozent) und Cloppenburg in Niedersachsen (+ 1,82 Prozent).

Heilbronn die heimliche Metropole

Heilbronn ist nicht nur die Heimat des global tätigen Discounters Schwarz-Gruppe, mit den weltweit wachsenden Marken Lidl und Kaufland, sondern in der Region Heilbronn-Franken sind viele heimliche globale Marktführer beheimatet. Von der Knorr Suppe, Salz, Papierwaren (Brunnen, Papier Union, Berberich) bis zu den Befestigungselementen der Würth-Gruppe hat sich die Region um Heilbronn still und bescheiden an die Weltspitze „hochgeschraubt“.

Der Bildungscampus Heilbronn mit der TU München (TUM) und das moderne technische Museum Experimenta hat europäisches Niveau. Die Entwicklung der Preise für Wohnimmobilien in der Region Heilbronn folgt nur der attraktiven Entwicklung der Umgebung. Es erstaunt kaum, dass der Erfinder des Bausparens Georg Kropp (Wüstenrot) oder der Entdecker des physikalischen Hauptsatzes der Energie-Erhaltung bzw. Thermodynamik Robert Mayer aus der Region sind. Heilbronn gibt sich öffentlich gerne als Puppenstube wirbt mit dem „Käthchen von Heilbronn“, einer Figur aus dem Schauspiel des Heinrich von Kleist, und Säckchen Heilbronner Salz, ein Symbol des deutschen Monopolisten Südwestdeutsche Salzwerke AG. Die Arbeitsplätze in und um Heilbronn wachsen neben der Schwarz-Gruppe dank Audi, Bosch, SAP, Bechtle und weiteren technologischen Unternehmen.

Mäzene des Wunders

Es ist ein Wunder dass Wohnimmobilien in der württembergischen Region von Weinbau (Riesling, Lemberger), berühmter Dichter und Denker (Schiller, Mörike, Kerner) im Wert wachsen und wertvoll werden. Es ist aber auch die Folge einer seit Jahrzehnten, mit reichlichen Stiftungsgeldern der regional lebenden Milliardäre (Dieter Schwarz, Reinhold Würth, Otto Rettenmaier, Dietmar Hopp), geförderten Infrastruktur, die universitäre und duale Bildung, moderne architektonische Raumplanung und Technologie im Fokus hat. Das sichert über digitalen und technischen Fortschritt Arbeitsplätze und schafft arbeitsnahe Wohnräume inmitten eines reichhaltigen Kulturangebots umgeben von geschützter und gepflegter Naturlandschaften.

Heilbronn ohne Intercity

Der einzige Nachteil Heilbronns bleibt die schlechte Verkehrsanbindung mit Bahn und Auto. Die Staus rund um das Autobahnkreuz Weinsberg sind bundesweit bekannt, genauso wie dass Heilbronn mit dem Intercity der Deutschen Bahn nicht erreichbar ist.       

Dietmar Braun (db)

Dieter-Schwarz-Stiftung

Schreibe einen Kommentar