Baukindergeld ist ein Start ins eigene Heim

Mehr Finanzierungen für Wohnungsbau
Mieter die ein Eigenheim beziehen, machen oft Mietwohnungen frei. /Foto: db Media Dietmar Braun

Baukindergeld ist der richtige Schritt auf dem Weg zur Förderung von mehr Wohneigentum. Hilfreich aus Sicht der Eigenheimbotschafter sind alle Förder-Maßnahmen für das Ansparen von Eigenkapital.

(db finanzwelt) Familien und Alleinstehende mit Kindern können ab dem 18. September Anträge mit dem neuen Baukindergel im Portal der KfW-Bank stellen, meldet die LBS West, ein Unternehmen im Verbund der Landesbausparkassen. Die Voraussetzung ist, dass mindestens ein Kind unter 18 Jahren mit dem Antragsteller im Haushalt lebt. Die Förderung erfolgt über einen Zuschuss von 1.200 Euro pro Kind und Jahr – insgesamt können maximal 12.000 Euro für ein Kind zusammenkommen, wenn das errichtete oder erworbene Wohneigentum ununterbrochen zehn Jahre selbst für Wohnzwecke genutzt wird.

Baukindergeld ist ein Einstieg

LBS-Vorstandsvorsitzender Jörg Münning begrüßte heute die neue Förderung als eine dringend benötigte Finanzierungshilfe für viele Alleinerziehende und junge Familien, um es sicher ins eigene Zuhause zu schaffen. Insbesondere für die so genannten Schwellenhaushalte biete das Baukindergeld die Chance auf eine bessere Zukunft im eigenen Zuhause.

„Wer allerdings glaubt, dass das Baukindergeld ein Allheilmittel am Wohnungsmarkt ist, wird enttäuscht werden“, sagte Münning mit dem Blick auf den deutschen Wohnungsmarkt.

Baukindergeld ist befristet

Das zeitlich für den Erwerb von Wohneigentum vom 1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2020 befristete Baukindergeld lindere die aktuelle Not, aber es löse die Situation zur  Bildung von Eigenkapital nicht. Jungen Familien fehlten attraktive Anreize, um frühzeitig selber Eigenkapital aufzubauen.

„Gerade in den Nullzinsjahren ist es entscheidend, das Ansparen über staatlich geförderte Instrumente wie die Wohnungsbauprämie oder die Eigenheim-Rente („Wohn-Riester“) für junge Menschen attraktiv zu halten. Das muss – neben dem Baukindergeld – eine Priorität sein“, sagte Münning.

Eigentum statt Miete

Deutschland hat laut LBS West im europäischen Vergleich die niedrigste Wohneigentumsquote.

„Es ist deshalb richtig und wichtig in der „Mieterrepublik“ Deutschland wieder ein starkes Signal zugunsten des selbstgenutzten Wohneigentums zu setzen“, sagte Münning.

Das Baukindergeld werde voraussichtlich zusätzlich etwa 58.000 junge Familien in die Lage versetzen, Wohneigentum zu erwerben, so die LBS West. Alleine in ihrem Geschäftsgebiet in NRW und Bremen seien es 13.000.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Modellrechnung des Berliner Immobilienforschungsinstituts empirica in Zusammenarbeit mit LBS Research. Das derzeit vorhandene Potenzial an jungen Mieterhaushalten mit Kindern, die aufgrund ihrer Einkommens- und Eigenkapitalsituation für einen Wohneigentumserwerb in Frage kommen, erhöhe sich damit in Deutschland um 32 Prozent auf knapp 240.000 Haushalte.

Die LBS West begrüßte, dass sich die Experten im Ministerium Zeit genommen haben, um den Prozess der Beantragung und Abwicklung gut zu durchdenken.

„Das Verfahren muss vor allem eines sein: einfach aus Sicht der Verbraucher. Wir arbeiten zurzeit intensiv daran, unseren Kunden und Vertrieben ein einfaches Produkt mit einer gleichbleibenden Rate in Spar- und Darlehensphase anbieten zu können“, so Münning.

Die LBS werde das Baukindergeld in die aktuellen Finanzierungstarife integrieren. Der Bausparvertrag als Zinssicherungsinstrument gehöre in jede Immobilienfinanzierung. Das Baukindergeld könne hier ein zusätzlicher Baustein sein, der die Finanzierung insgesamt attraktiver und sicherer macht.

Dietmar Braun (db)

Verbund der Landesbausparkassen

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