Banken brauchen Bunker für Geldautomaten

Geld abheben mit Sprengstoff

Banken brauchen Bunker für Geldautomaten
Banken brauchen Bunker für Geldautomaten. /Foto: db Media Dietmar Braun

(db finanzwelt 2023-04-24) Das Sprengen von Geldautomaten liegt bundesweit vor dem Knacken der Zigaretten-Automaten. Erstaunlich wie wenig Sicherheit und Schutz es heute bei Banken gibt.

Deutschlands Banken sehen sich seit Jahren mit einer steigenden Zahl von Automatensprengungen konfrontiert, gerade in grenznahen Gegenden sorgten Sprengerbanden zuletzt für eine regelrechte Epidemie dieser Raubdelikte und machten mit immer skrupelloserem Vorgehen Schlagzeilen.

Die betroffenen Banken führten über Jahre eher ein Rückzugsgefecht: das Netz der Automated Teller Machine (ATM) würde Schritt für Schritt abgebaut, früher gab es noch 59.000 Geldautomaten in den Banken. Reagiert werde mit einfach umsetzbaren Gegenmaßnahmen – etwa Farbkartuschen – so wollten die Banken der Gewaltwelle Herr werden. 

Sprengstoff für die Politik

Das immer rigorosere Vorgehen der Kriminellen hat inzwischen die Innenpolitik auf den Plan gerufen. Zuletzt wurden gar gesetzliche Vorschriften zum Schutz der Automaten diskutiert. Banken lehnen diesen Vorstoß zwar ab, ergreifen nun aber doch verstärkt die Initiative.

Neue Schutzmaßnahmen kommen in Mode. Erste Kreissparkassen und Volksbanken haben in NRW erst kürzlich zwei eingebunkerte Stahlbeton Geldautomaten mit Hightech-Schutzmaßnahmen in Betrieb genommen.

Sind diese eindrucksvollen Anlagen tatsächlich die Zukunft der Bargeldversorgung? Auf welche Maßnahmen sollten Banken setzen, um ein ausgewogenes Kosten-Nutzen-Verhältnis zu erreichen? Wie kann die Prävention gegen Sprengerbanden deutsche ATM tatsächlich aus dem Fadenkreuz nehmen?

Eine interessante Alternative sind Geldautomaten die nicht in Banken aufgestellt werden, sondern in Gebäuden wie Einkaufscenter, Hotels, Bahnhöfe oder Flughäfen. Dort riskieren die Täter viel mehr.

Sprengstoff: das Bargeld-Verbot

In der Politik wird auch eine andere Lösung diskutiert, das schlichte Verbot von Bargeld. Bürger würden heute bereits viele ihrer Geldtransfers mit dem Smartphone oder durch den Klassiker Überweisung durchführen.

Eine Alternative ist das Abheben oder Auszahlen von Bargeld an den Kassen von Discountern oder den Tankstellen. Das Zahlen mittels der Geld- oder Kreditkarte ist eine Vermeidung von Bargeld, hier geht der Trend zur Nutzung der digitalen Geld- oder Kreditkarte auf dem Smartphone.

Dietmar Braun, freier Fachjournalist (DFJV)


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